Erst nach ihrer Flucht hat sich die 33-Jährige als Atheistin geoutet. In Deutschland. In Saudi-Arabien kann ein öffentliches Bekenntnis zum Atheismus mit der Todesstrafe enden.
"Wenn ich gesagt hätte, ich bin Atheistin, hätten sie mich getötet. Zuerst stecken sie dich ins Gefängnis. Nach drei Tagen fragen sie dich, ob du zum Islam zurückkehrst. Wenn du das nicht machst, schneiden sie dir den Kopf ab."
30 Januar, 2018
Nach drei Tagen schneiden sie den Kopf ab
29 Januar, 2018
Atheisten werden totgeschwiegen
- Säkulare sind in Deutschland mit etwa 30% inzwischen die größte Einzelgruppe.
- Wer erfährt mehr mediale Aufmerksamkeit? Die 6% Muslime oder die 30% Säkularen?
04 März, 2014
Katholiken über ihre Kirche
Ein paar Zitate aus dem "Reutlinger Generalanzeiger", die für sich selbst sprechen:
»Weltfremd, unbarmherzig, rückwärtsgewandt und unglaubwürdig« ist die Lehre der Katholischen Kirche – das sagen nicht hartgesottene Atheisten oder Anhänger anderer Glaubensrichtungen, sondern die deutschen Katholiken selbst. Festgestellt hat das zum Beispiel die Bischöfliche Pressestelle der Diözese Rottenburg. Bei dieser verheerenden Bilanz ging es vor allem um kirchliche Lehren zu Sexualität, den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen und um Ehen zwischen Partnern unterschiedlicher Konfessionen...
Inzwischen ist klar, dass die Katholiken in der gesamten Bundesrepublik ähnlich über die Lehren ihrer Kirche denken wie die gut 2 000 Fragebogenausfüller aus dem Raum Rottenburg-Stuttgart...
19 Januar, 2014
Was bedeutet "atheistisch leben"?
14 Januar, 2014
Konstruktiver miteinander umgeh'n
Zum atheistischen Blog von Adam Lee hat sich mit Andrew Murtagh ein Göttergläubiger eingefunden, und beide diskutieren beispielhaft respektvoll und freundlich über Religion.
Eine weitere sehr beachtenswerte Initiative geht von Ariane Sherine aus. Sie hat ein kleines Büchlein verfasst, in dem sie energisch zum Geben auffordert. Und sie selbst sieht diese Aktion als noch wichtiger an als die damals von ihr angeregte Buskampagne.
30 November, 2013
Sind wir jetzt die "Anonymen Christen"?
Sowas muss einem erst mal einfallen: "... ganz sicher Atheist in Bezug auf die Gottesbilder, aber ganz sicher nicht in Bezug auf jene innere bewegende Kraft..."
Das ist ausgesprochen typisch: Was nicht so recht ins religiös vorgefertigte Weltbild zu passen scheint, wird ungeachtet der Realität flugs passend gemacht, und wir alle sollen dann dran glauben.
28 November, 2013
Wie hat das nun alles angefangen?
07 November, 2013
Göttergläubig und zumeist belogen
06 November, 2013
Über himmelweite Unterschiede
Wir stellen zwei Aussagen in den Raum: (a) Ich glaube nicht, dass es Götter gibt. (b) Ich glaube, dass es Götter nicht gibt.
Mancher mag auf den ersten Blick keinen besonders großen Unterschied finden, wenn das "nicht" mal hinter "Götter", und mal hinter "glaube" steht.
Deutlicher wird der Unterschied, wenn wir "glauben" durch das stärkere "behaupten" ersetzen: (a') Ich behaupte nicht, dass es Götter gibt. (b') Ich behaupte, dass es Götter nicht gibt.
Jetzt wird deutlicher sichtbar, dass (a) gar nichts behauptet, (b) aber sehr wohl.
Obwohl viele Säkulare vom Typ (a) sind, ist auffällig, dass Theisten da kaum differenzieren, sondern gern pauschal die Variante (b) unterstellen.
01 November, 2013
Schöner Einblick in die Welt des Glaubens
"Der christliche Glaube ist per definitionem ein ungeschuldetes Geschenk Gottes, auch wenn der Mensch dabei mitwirkt. Das Geschenk besteht darin, an eine göttliche Seinsebene zu glauben, die über der geschöpflichen steht. Geht dieser Glaube verloren, bleibt gewöhnlich nur eine weltimmanente Denkebene übrig..."Klartext also: So lange man sich einbildet, der eigene Glaube sei Göttergeschenk, sieht man eine "göttliche Seinsebene" (was immer das sein mag). Wenn dann diese Einbildung schwindet – vielleicht durch unerträgliche Abstrusitäten und Widersprüchlichkeiten der Götteridee – gelangt man wieder in die weltimmanente Denkebene. Besser kann man seinen Götterglauben kaum beschreiben. Vermutlich wird Herr A. Rieble bestreiten, selbst an "unerträgliche Abstrusitäten und Widersprüchlichkeiten" zu glauben. Aber witzigerweise attestiert er in einer anderen Rezension ("War's Allah's oder das Wort eines Mannes??") genau das der Glaubenswelt des Koran:
"Um es gleich zu sagen: Das Buch ist herzerfrischend zu lesen für jeden, der einerseits die religiösen Überzeugungen und Bemühungen der Muslime achten möchte, andererseits aber das literarische Sammelsurium des Korans mit seinen Abstrusitäten und Widersprüchlichkeiten unerträglich findet."Immer wieder fasziniert die Blindheit der Göttergläubigen bezüglich der symmetrischen Glaubenssituation: Was ich bei anderen Religionen "unerträglich abstrus und widersprüchlich" finde, finden die anderen bei meiner Religion natürlich auch!
Hier passt wieder mal die schöne Bemerkung, dass unmöglich alle Religionen richtig sein können, wohingegen es sehr gut möglich ist, dass alle Religionen falsch sind.
08 Oktober, 2013
07 Oktober, 2013
Diese Kirche stellt die falschen Fragen
Erste Aussage: "Ich habe manchmal das Gefühl, dass eine höhere Macht auf mein Leben einwirkt." (Dazu eine Skala von "trifft zu" bis "trifft gar nicht zu")
Was – bitte – soll "höhere Macht" sein, und warum nur eine? Ist die Schwerkraft eine höhere Macht, weil sie mich auf der Erde festhält? Ist die Regierung eine höhere Macht, weil sie zwingend meine Steuern einzieht? Ist die Kirche eine höhere Macht, weil sie den Religionsunterricht durchsetzt? Dann trifft voll zu, dass ständig höhere Mächte auf mein Leben einwirken. Vermutlich meint die Kirche hier aber nicht Schwerkraft oder Regierung, sondern irgendwelche Götter. Dann trifft – da das literarische Erfindungen sind – natürlich nicht zu, dass die auf mein Leben einwirken. Allerdings ist diese Antwort noch nicht die ganze Wahrheit. Denn auch wenn keine Götter existieren, die auf mein Leben einwirken könnten, gibt es doch eine mittelbare Kette von Wirkungen: Leute, die meinen, dass es Götter gäbe, setzen nämlich politisch durch, dass ihre Interessen durch meine Steuergelder gefördert werden. Da habe ich schon das Gefühl, dass das negativ auf mein Leben einwirkt. Sind das "höhere Mächte"? Was also soll man hier ehrlicherweise ankreuzen?
Zweite Aussage: "Nur das existiert, was sich messen und nachweisen lässt." (Dazu wieder die Skala von "trifft zu" bis "trifft gar nicht zu")
Was sagt die Logik? "Messen und nachweisen" lassen sich irgendwelche Wirkungen. Falls eine Sache auch im Existenzfall ganz sicher keinerlei Wirkungen hätte, ließe sich nicht entscheiden, ob sie existiert oder nicht. Gleichzeitig ist damit aber auch sicher, dass es zu den immanenten Eigenschaften dieser Sache gehört, wegen ihrer absoluten Auswirkungslosigkeit gänzlich irrelevant zu sein. Wenn es also eine immanente Eigenschaft des unsichtbaren rosafarbenen Einhorns ist, dass es keinerlei Auswirkungen zeigen kann, lässt sich nicht entscheiden, ob es existiert oder nicht. (Das trifft für alle anderen Farben natürlich genauso zu.) Was also soll man hier ehrlicherweise ankreuzen?
Ganz besonders witzig ist die Inkonsistenz zwischen diesen beiden ersten abgefragten Aussagen. Während die erste das Vorhandensein einer (göttlichen) "Einwirkung" suggerieren will, läuft die zweite unterschwellig auf die Bekundung hinaus, dass sich die "Einwirkung" nicht "nachweisen" lässt.
Dritte Aussage: "Ich glaube daran, dass es ein Leben nach dem Tod gibt." (Dazu wieder die Skala von "trifft zu" bis "trifft gar nicht zu")
Mit dem Tod eines Organismus ist auch der Tod des zugehörigen Gehirns verbunden. Eine Person, die in diesem Sinne organisch gestorben ist, hat danach naturgemäß keine eigenen Gedanken mehr. Gleichzeitig enthält die Frage die unspezifische Formulierung "ein Leben nach dem Tod". Man könnte antworten, dass es nach dem Tod einer Person viele andere Leben gibt, die weitergehen. Diejenigen, die etwas über die Gedanken der gestorbenen Person wissen, können die Gedanken wiederholen, weiter geben, nachvollziehen, weiterdenken, sich untereinander darüber austauschen, so wie wir uns über die Gedanken von Lukrez und Diderot austauschen. Die organische Materie der toten Person wird sich mit der Zeit über den Planeten verbreiten. Wenn wir ganz grob schätzen, dann könnte jeder von uns etwa eine Billion Atome in seinem Körper haben, die original von Lukrez stammen. Folglich bestehen wir zum Teil aus Lukrez und können seine Gedanken denken und weiterführen. Aber das ist eben nicht das Leben des Lukrez, sondern es ist unser Leben, auch wenn wir seinen Gedanken folgen. Was also soll man hier ehrlicherweise ankreuzen?
05 Oktober, 2013
Diderot: Heut' feiern wir Geburtstag
20 Juni, 2013
25 April, 2013
Kinder mit der Rute "korrigieren"
Nun fragt sich derBright als bloggender Laie: Sind all diese religiösen Leute tatsächlich böse Menschen, oder könnte es nicht doch sein, dass da der eine oder andere gute Mensch durch seine Religion zu bösen Dingen getrieben wird?
20 April, 2013
Und wir finden immer neue Götter
So wahr wie erheiternd, und dass die Sonne am Anfang steht, ist sicherlich auch kein Zufall:
(Gefunden bei dem göttlichen Teddy Tietz)
31 März, 2013
Warum hab' ich meine Weltanschauung?
Das ist eine faire Basis, und die Ergebnisse lesen sich sehr instruktiv.
27 Februar, 2013
Kinder dürfen eine Meinung haben
06 Januar, 2013
Einfach so Naturalismus eben
Wir denkenden Menschen machen uns ein Abbild von dieser einen Realität, und da Menschen verschieden sind, unterscheiden sich diese Abbilder.
Sunnitisch geprägte Abbilder scheinen einigen ihrer Anhänger den Eindruck zu vermitteln, dass man Anhänger eines schiitisch geprägten Abbildes getrost in die Luft sprengen darf.
Das katholisch geprägte Abbild sagt, wer nicht göttergläubig ist, sei nicht Mensch im Vollsinn.
Gruppen, die einem bestimmten Abbild anhängen, sind diesbezüglich ziemlich stabil. So werden in einer Anhängergruppe erzogene Kinder selbst meist zu Anhängern dieser Gruppe.
Eher selten wird ein Gruppenmitglied Anhänger eines anderen Abbildes, und viele Gruppen mögen solche Wechsel nicht. Das kann dazu führen, dass Abtrünnige ihren Gesinnungswechsel vor der eigenen Gruppe verbergen und auf längere Zeit nur nominelle Anhänger bleiben (z. B. Everett, Meslier).
Seit Menschengedenken gibt es wohl Uneinigkeit darüber, ob unter den Abbildern der Welt die einen den anderen vorzuziehen seien.
Wie unterscheidet sich das naturalistische Abbild von anderen? Ein Gedankengang dazu:
- Es gibt genau nur eine Realität – unabhängig von den unterschiedlichen Abbildern, die wir uns von ihr machen.
- Die Menschheit ist Teil der Realität.
- Wie lange die Menschheit existieren wird, hängt auch von unserem Verhalten ab.
- Wenn wir langes Überleben der Menschheit anstreben, gelingt das um so besser, je sachgerechter wir dafür handeln.
- Sachgerecht handeln können wir um so besser, je ähnlicher unser Abbild der Realität ist.
- Wegen unseres begrenzten Verstandes ist unser Abbild der Realität unscharf, unvollständig und in Teilen unzutreffend.
- Zur Verringerung von Defiziten bezüglich der Güte des Abbildes der Realität hat sich die wissenschaftliche Methode als herausragend erfolgreich gezeigt.
- Das führt dazu, dass selbst Anhänger anderer Abbilder – wenn Tatsachen gefragt sind – fallweise die wissenschaftliche Methode nutzen (z. B. mit der verschämten Bezeichnung "methodischer Atheismus").
- Während religiöse Abbilder häufig von sich behaupten, einziggültig und unveränderlich zu sein, versteht das naturalistische Abbild eigene Änderungen als normal und notwendig, weil nur so die dauernd angestrebte Nähe des Abbildes zur Realität entsprechend wachsendem Erkenntnisstand möglich ist.
11 Dezember, 2012
Atheisten droht die Todesstrafe
28 November, 2012
So mal eben "bis zu 60 Tote"
31 Oktober, 2012
Macher halten Aufklärung lebendig
31 Juli, 2012
Steven Weinberg über gut und böse
"With or without religion, good people can behave well and bad people can do evil; but for good people to do evil — that takes religion."Fazit sollte wohl sein, dass man Menschen, die Böses tun, zuzugestehen hat, böse Menschen zu sein (und eben nicht gute, die der Religion wegen Böses tun).
Da ist zunächst interessant, dass der Beruf nicht vor bösen Verdrehungen zu schützen scheint, denn obwohl Weinberg eben nicht sagt, dass Religion die einzige Möglichkeit sei, gute Menschen zu Bösem zu veranlassen, lesen wir diese religiös berufene Falschinterpretation:
"Wenn ein "guter" Mensch "Böses" tut, dann war da also Religion im Spiel."Und: Gerade warnt Ban Ki Moon vor "religiös motiviertem Bürgerkrieg" in Syrien.
Nun fragt sich derBright als bloggender Laie: Sind all die religiösen Leute, die dort bös auf den Bürgerkrieg zusteuern, tatsächlich böse Menschen, oder könnte es nicht doch sein, dass da der eine oder andere gute Mensch durch seine Religion zu bösen Dingen getrieben wird?
23 Juni, 2012
Salafisten, Atheisten und Co
07 Juni, 2012
Staunen geht auch ohne Götterglauben
Steffen Kern sieht mindestens zwei Götter
06 Juni, 2012
Wie kommt Google auf den Kirchenaustritt?
29 Mai, 2012
Wünschelruten für die lieben Kleinen
14 März, 2012
Forscher finden immer mehr Planeten
Eine Weltanschauung, die Erde, Sonne, Menschen mehr Stellenwert beimisst als jedem Bestandteil der allerfernsten Galaxis, ist nicht sehr weit entfernt von Lokalpatriotismus.
Die Vorstellung von Götterallmacht ist so schlicht antik-naiv und beschränkt lokal, wie sie sonderlich für die Erde mehr Götterinteresse annimmt als jedem anderen Planeten im gesamten Weltall zukäme.
Denn: wären Götter nach der Vorstellung so konsistent wie integer, könnten sie die Erde nicht mehr achten als jeden anderen Planeten in sämtlichen Galaxien unseres Weltalls – von solchem Geist aber scheint die Bibel nicht inspiriert zu sein.
Nun kann man einwenden: Spätestens seit Giordano Bruno ist das ja alles gesagt – warum also nochmal der Hinweis?
Weil gerade in den Jahren, die wir jetzt hier erleben, ein weiteres Teilchen Ungewissheit aufgeklärt wird: Noch vor wenigen Jahren waren extrasolare Planeten nicht entdeckt, und manchem Göttergläubigen konnte die bibeltreue Spekulation gelegen kommen, unsere Sonne mit ihrem Planetensystem wäre vielleicht einzigartig im All.
Gerade eben dürfen wir miterleben, dass die Astronomen tatsächlich mehr Planeten als Sterne finden – ein schöner Fingerzeig, wie Naturwissenschaft der Wahrheit näher kommt als religiöse Spekulation.
Obwohl die technischen Schwierigkeiten enorm sind, so ferne Planeten zu entdecken, obwohl da die größeren erst mal mehr auffallen als die kleineren und obwohl diese Beobachtungen erst seit wenigen Jahren möglich sind, gibt es schon eine beeindruckende Anzahl gefundener Planetensysteme in dieser Übersicht.
29 Februar, 2012
Was, wenn damit alle richtig liegen?
Was, wenn damit nun alle richtig liegen?
27 Januar, 2012
Telefonisch - was die Hessen glauben
Wie neutral kann die sein, wenn die an einer katholischen Hochschule gemacht wurde, unter Regie eines promovierten Theologen?
Die Telefon-Umfrage fand zufälligerweise in der Adventszeit statt. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt.
Wer an der Umfrage teilnahm, wurde mit Aussagen konfrontiert wie z.B.: "Es gibt den Himmel." Darauf sollte dann geantwortet werden, ob man die Aussage für zutreffend hält: "eher ja" oder "eher nein".
Weitere Aussage: "Es gibt ein Geheimnis hinter oder über unserem normalen Leben": "eher ja" oder "eher nein". Wer – bitte – wollte behaupten, dass über das normale Leben schon alles restlos bekannt sei?
Die Studie ist wirklich lesenswert, z.B. S. 76: "Wenn nicht alles täuscht, erleben wir vor unser aller Augen, wie die Glaubensbasis der christlichen Kirchen in Hessen dabei ist zu erodieren."
15 Dezember, 2011
Diesen Jesus hat es nie gegeben
- Theologische Geschichtsforschung zur Entstehung der Bibel hat definitiv gefunden, dass die Faktenlage keine sichere Aussage erlaubt, was ein "Jesus" gesagt oder getan hat.
- Wenn man außerdem berücksichtigt, dass Sonnengottmythen (Jungfrauengeburt, Wundertun, Kreuzigung, Auferstehung nach dem Tod) im Altertum durchaus verbreitet waren und dass sogenannte "außerchristliche Quellen" deutliche Anzeichen von Fälschung erkennen lassen, bleibt netto nichts übrig, was die Realexistenz eines Erlösers Jesus Christus wasserdicht belegt: Er ist eine erdichtete Figur.
Interessant ist in dem Zusammenhang, warum Leute mit säkularer Weltsicht die Möglichkeit einer Jesusfigur mit Bemerkungen hinnehmen wie: "Unter den Wanderlehrern mag es schon welche diesen Namens gegeben haben, deren Leben überhöht in religiösen Erzählungen Spuren hinterlassen hat." Möglicherweise ist es einfach die Sturheit der Seelenhirten vor Ort, gegen alle Forschungen an den netten Jesuserzählungen festzuhalten, die es den Säkularen unangemessen erscheinen lässt, Energie gegenüber so viel Ignoranz zu investieren.
13 Dezember, 2011
Von Scott Adams zur Magie der Götter
- Warum glauben Leute an Götter?
- Weil es Sachen gibt, die sie sich anders nicht erklären können.
- Wenn ein Bühnenmagier einen Tiger verschwinden lässt, und du weißt nicht, wie das ohne echte Magie möglich war, wird die Vorführung dadurch zu echter Magie?
- Nein. Der Magier weiß, wie es gemacht wird, andere Magier wissen es, und auch sein Assistent weiß, wie es gemacht wurde. So lange jemand weiß, wie es gemacht wird, kann ich sicher sein, dass es keine echte Magie ist. Ich selbst muss dabei nicht wissen, wie es geht.
- Wenn es nun jemand gäbe, der sehr klug ist, und der weiß, dass und wie die Welt ohne jedes Zutun von Göttern funktioniert, könnte diese Person dich dann überzeugen, dass an Geschichte und Funktionieren der Welt keine Götter beteiligt sind?
- Theoretisch ja, aber eine Person mit soviel Wissen existiert nicht.
- Genauer gesagt: Du kannst nicht sicher sein, ob eine solche Person existiert.
11 November, 2011
Wer von uns ist nun kein Mensch im Vollsinn?
"…man ist kein Mensch im Vollsinn, wenn man nicht in der Erlösung lebt, die dem Menschen die tiefen Wurzeln seiner Person zeigt, die … von Gott erlöst ist…"In der Wikipedia findet derBright eben für Deutschland 81,729 Mio. Einwohner. Wieviele von uns mögen danach kein Mensch im Vollsinn sein und wer sind die, die uns – in aller Demut selbstverständlich – absprechen, Menschen im Vollsinn zu sein?
29 Oktober, 2011
Über Widersprüche in der Bibel
Worüber sich Ehrmann selbst immer wieder wundert, beschreibt er in Passagen wie dieser auf S. 30f.:
"Eine der erstaunlichsten und irritierendsten Merkmale des gegenwärtigen Christentums ist die Tatsache, dass Universitätsabsolventen, die die historisch-kritische Methode erlernt haben, diese vollständig zu vergessen scheinen, wenn sie mit ihrer Arbeit als Pastoren und Pastorinnen beginnen ... Sie haben erkennen müssen, dass wir tatsächlich nicht sicher wissen, ob Mose je gelebt hat, und was Jesus tatsächlich sagte und tat ... Aus bestimmten Gründen sträuben sich Pastoren und Pastorinnen häufig dagegen, das weiterzugeben, was sie an der Hochschule über die Bibel gelernt haben."
03 August, 2011
Lieblingspsalm einhundert neununddreißig
"Und auf den Mittwoch der vierten Woche freue ich mich immer in besonderer Weise: In der Vesper dieses Tages nämlich betet die Kirche unter anderem den Psalm einhundert neununddreißig, den ich – auch nach hunderten Malen – immer wieder sehr gerne bete. "Und so dürfen wir uns den Domvikar vorstellen, wie er nach eigener Auskunft in besonderer Weise erfreut jeden Mittwoch der vierten Woche sehr gern betet:
"19 Wolltest du, Gott, doch den Frevler töten!Und um dem Argument vorzubeugen, dass diese Verse des Psalms gegenüber den anderen evtl. geringeren Stellenwert haben könnten, sagt der Domvikar noch:
Ihr blutgierigen Menschen, lasst ab von mir!
20 Sie reden über dich voll Tücke
und missbrauchen deinen Namen.
21 Soll ich die nicht hassen, Herr, die dich hassen,
die nicht verabscheuen, die sich gegen dich erheben?
22 Ich hasse sie mit glühendem Hass;
auch mir sind sie zu Feinden geworden."
"Es gibt tatsächlich beide Seiten in diesem Psalm und er lässt sich – nach meiner bescheidenen Gebetserfahrung – nicht auflösen nur in die eine oder nur in die andere Richtung. Und das ist auch gut so...Der Psalm einhundert neununddreißig ist deshalb mein Lieblingspsalm geworden, weil er mich groß sein lässt, obwohl ich klein bin, weil er mir Hoffnung schenkt, obwohl ich verzweifeln könnte ..."Nun frevelt derBright, d.h. er missachtet die kirchlichen Glaubensgrundsätze, weil er Götter als literarische Erfindung ansieht. Jeden vierten Mittwoch wird derBright also an den Domvikar denken, wie der so sehr gern betet, dass sein Gott den Frevler töten möge. Vermutlich hofft der Domvikar, dass sein Gott seine Gebete erhört. Oder sollte es uns zu denken geben, dass der Domvikar weiter schreibt:
"...weil er mir Mut macht etwas zu tun, was mir vielleicht unmöglich scheint."?
05 Juli, 2011
Kleiner Selbsttest über Humanismus
Die mehr oder weniger ernsten Fragen und Antworten wurden ausgewählt, um beim Prüfen der eigenen Anschauung zu helfen: Inwieweit man die Welt von einem religiösen Standpunkt aus sieht und wie diese Sicht mit dem eigenen Wertegefüge zusammen spielt. Allerdings sind persönliche Ansichten oft breit gefächert und nicht unbedingt widerspruchsfrei. Möglicherweise widerspiegelt also keines der da angenommenen Profile die Haltung des Lesers besonders gut. Trotzdem vermitteln sie eine gewisse Einsicht, was Humanisten glauben - oder nicht glauben:
- Existiert Gott?
- Nach meinem Tod ...
- Wie begann das Universum?
- Die Theorie, dass das Leben auf der Erde sich über Milliarden Jahre langsam entwickelt hat, ist ...
- Wenn ich etwas schönes sehe, denke ich, ...
- Wir können Recht und Unrecht unterscheiden, indem ...
- Ehrlichkeit ist gut, weil ...
- Mitmenschen sind zu achten und zu respektieren, weil ...
- Tieren gegenüber sollte man ...
- Das wichtigste im Leben ist, ...
28 Juni, 2011
Philipp Blom und böse Philosophen
10 Mai, 2011
Dauerbrenner bei den Suchanfragen
Ausgangspunkt
Menschen stellen Dinge her. Gewöhnlich beabsichtigen wir, dass das Produkt einem bestimmten Zweck dient. Unterschwellig mögen wir uns fragen, ob auch andere Entstehungsprozesse mit einem Zweck verbunden sein könnten - ähnlich wie bei unseren Produkten. Das ist eine Denkfalle. Wir Menschen haben zwar viele Kenntnisse gewonnen, weil wir verallgemeinern und induktive Schlüsse ziehen können. Aber: Induktive Schlüsse können falsch sein – und sind es häufig.Was ist gefragt?
Unser deutschsprachiges "Warum" ist nicht präzise. Es kann zwei sehr unterschiedliche Bedeutungen haben:- "Zu welchem Zweck" gibt es etwas?
- "Wegen welcher Ursache" gibt es etwas?
Die Zweck-Frage
Steckt hinter der Entstehung von Sternen, Sonne, Mond, Planeten ein Zweck? Nein. Die Welt verändert sich, indem Unmengen von Vorgängen gleichzeitig ablaufen. Die Vorgänge führen zu immer neuen Zuständen. Und zwar ohne dass damit eine Art vorausbedachter "Zweck" verbunden wäre.Um das zu erkennen, müssen wir "umlernen", denn der alltägliche Sprachgebrauch gibt die Zweckfreiheit der Vorgänge gewöhnlich nicht wieder. Im Gegenteil: Kinder wachsen häufig mit "Zweckerklärungen" auf: "Es regnet, damit Pflanzen und Tiere trinken können ... Die Sonne scheint, damit es hell und warm ist ..." usw.
Die Ursachen-Frage
Was ist die Ursache für die Existenz der Welt in ihrer heutigen Form? Salopp gesagt: Die Ursache für die heutige Welt ist ihr gestriger Zustand. Das ist schon fast beleidigend banal und kaum bezweifelbar. Bezogen auf vorgestern oder einen Tag vor hundert oder vor Millionen Jahren bleibt die Feststellung genau so trivial. Aber auch bei drastischen Einschnitten der Art eines sogenannten "Urknall" deutet nichts auf eine Verletzung des durchgängigen Prinzips, dass Zustände aufeinander folgen und dass die Gesamtbilanz des beteiligten Energie-Materie-Konglomerats erhalten bleibt.Trotzdem versuchen immer wieder Leute, da irgendwo eine Art "Erstursache" hinein zu konstruieren, weil eine unendliche Folge von Rückgriffen auf den vorangegangenen Zustand angeblich "nicht zulässig" sei. Wieso nicht? Wandel in Ewigkeit ist schlicht die Daseinsform unserer Welt. Nichts spricht dagegen. Schwierig ist es nur für die, die sich nicht über das hinwegsetzen mögen, was ihnen ständig vorerzählt wurde.
28 April, 2011
Was den Sonnenuntergang entwertet
"Wenn jemand behauptet, dass ein physikalisch erklärter Sonnenuntergang nichts an Schönheit einbüßt (gegenüber einem emotional betrachteten), dann kann ich nur sagen, gefühlsarmer Tropf."So steht es in einer Rezension.
Äußerungen ähnlicher Art finden sich zu Hauf und sollen wohl die These illustrieren, dass die ganze Großartigkeit einer Erscheinung nur voll erfassen könne, wer ihr göttlichen Ursprung zuschreibt.
Dieser These kann derBright nicht folgen und fragt höflichst nach Aufklärung. Denn:
- Ist es für persönliche allmächtige allwissende allgütige All-Schöpfer ("pamawagAS") nicht ein Klacks, einen hübschen Sonnenuntergang zu machen?
- Ist es für pamawagAS nicht ein Klacks, unsere Gehirne so zu machen, dass sie gezeigte Sonnenuntergänge gut finden?
- Wenn das Gefühl durch Verständnis einer Erscheinung verarmt, erwarten dann pamawagAS, dass man das zur Verfügung gestellte Hirn nicht nutzt?
23 März, 2011
Wer zur Hölle will schon in den Himmel?
"Sollte Dantes Beschreibung der Wirklichkeit entsprechen, müssen wir uns offenbar keine großen Sorgen machen. Mehr noch: Wenn er recht hat, dürfte die Hölle sogar eine weit bessere Adresse als der Himmel sein. Denn neben den antiken Schriftstellern Homer, Horaz und Ovid werden wir dort auch einigen der größten Philosophen, Sittenlehrer, Wissenschaftler, Künstler und Staatsmänner aller Zeiten begegnen. Angefangen von Sokrates, Platon und Aristoteles werden wir dort Holbach, Hume und Schopenhauer, Buddha, Laotse und Konfuzius, Darwin, Freud und Einstein, Voltaire, Goethe und Byron, Mozart, Haydn und Beethoven sowie Marc Aurel, Friedrich den Großen und Thomas Jefferson treffen."Und hier noch ein Satz von Schopenhauer:
"Wenn ein Gott diese Welt gemacht hat, dann möchte ich nicht der Gott sein: Ihr Jammer würde mir das Herz zerreißen."Nachtrag 9.6.2011: Nun hat sich doch ein Rezensent (mit "Amt in der Kirche") gefunden, der die schlechtestmögliche Wertung abgibt:
"...intellektuell betrachtet, absoluter Müll.Naja.
Beispiel: Ein Zitat von Victor Hugo: Wenn dein Gott dich nach seinem eigenen Bilde geschaffen hat, muss er ziemlich hässlich sein.
Einfach Schrott!"
28 Februar, 2011
Wie verquickt ist Denken mit der Sprache?
Wenn Sätze etwa dieser Art im US-Fernseh-Quiz „Jeopardy“ gezeigt werden, dann sollen die Rater eine Frage formulieren, zu der der Satz als Antwort passt. Richtig ist hier also, wenn der Rater fragt: „Wer war Vasco da Gama?“
Die besten Rater kommen eine Runde weiter, treten dann gegeneinander an und so finden sich dann einige Könner, die mehr Spiele oder mehr Geld gewinnen als die anderen.
Hätten wir hier vor zwei Jahren gefragt, welche Eigenschaften ein sehr guter Rater vor allem braucht, wäre vermutlich gesagt worden: Pfiffigkeit / Sprachverständnis / Klugheit / Belesenheit / Scharfsinn … usw.
Da nun in diesem Monat die beiden besten Rater von einem Computer übertrumpft wurden, stellt sich uns die Frage, warum wir mit unserer Aufzählung der nötigen Eigenschaften so sehr falsch gelegen haben. Belesenheit könnte man einem Rechner vielleicht gerade noch zugestehen, aber Pfiffigkeit / Sprachverständnis / Klugheit / Scharfsinn? Wir wissen, dass der Rechner jedenfalls nicht denken kann. Was also ist es, was der erfolgreiche Rater wirklich braucht?
10 Februar, 2011
Der Natur mal in die Karten schauen
Ein paar Karosserieteile und ein paar Räder werden zufällig zusammengefügt, und dass die nicht richtig gut über die Teststrecke rollen, ist nicht weiter verwunderlich. Was dann aber nach Dutzenden Zyklen von Versuch und Irrtum 'rauskommt, macht zunehmend den Eindruck, als sei es geschickt konstruiert.
01 Dezember, 2010
Blair und Hitchens über Religionen
28 August, 2010
Erster Atheistentag in Jena
13 Juli, 2010
Kardinal mit neuem Schenkelklopfer
Bei einem Zölibatär muss man immer sagen: Entweder ist der verrückt, oder es gibt Gott. Eine andere Alternative gibt es nicht. Und wenn die Menschen feststellen, der ist nicht verrückt, dann muss es Gott geben. Überzeugend gelebt ist der Zölibat immer noch der schlagendste Gottesbeweis.
24 Juni, 2010
Die Motive religiöser Menschen
"Aus sehr ähnlichen Gründen, wie die, warum es so viele WM-Fans gibt. An vielen Orten der Welt ist Religion eine Möglichkeit, sozial zusammenzukommen."
Und weiter heißt es da:
"Es gibt nicht annähernd so viele Gläubige, wie man annehmen könnte. Viele Menschen sind ihrer Kirche treu ergeben, wie sie auch treu zu ihrem Fußballteam halten. Darum sagen viele Menschen „Ich glaube“, auch wenn sie es nicht tuen. Nicht nur Kirchgänger, auch Priester. Ich habe gerade eine Studie beendet, in der wir Pfarrer interviewt haben, die insgeheim nicht mehr an Gott glauben. Die sind überzeugt, dass sie nur die Spitze des Eisbergs sind."
Und weiter:
"Ich bekomme jede Woche Post von Menschen, die schreiben: Wie Sie bin ich Atheist, aber ich kann das nicht zugeben. Ein Zahnarzt schrieb mir, er würde all seine Patienten verlieren, wenn er nicht mehr in die Kirche ginge. In vielen Teilen der USA gibt es einen enormen sozialen Druck, nicht nur zu sagen, man glaubt, sondern auch in die Kirche zu gehen. Die Leute schauen, wer hingeht und wer nicht. In dieser Atmosphäre müssen Atheisten ihre Überzeugung für sich behalten, genau wie Schwule in den 50er Jahren. Die Priester, die wir interviewt haben – das war schockierend. Die meisten hatten richtig Angst, konnten nicht einmal mit ihrer Frau darüber reden. Als die Studie erschienen ist, da hat niemand das Ergebnis bestritten."
23 Juni, 2010
Amnesie und Konfabulationen
Wenn man einen Patienten im Krankenhaus, der an schwerer anterograder Amnesie leidet, fragt: "Was haben Sie gestern getan?", hat er keine Erinnerungen an den Vortag, die er abrufen könnte. In vielen Fällen konstruiert der Patient dann aus bruchstückhaften früheren Erinnerungen eine kohärente und detaillierte Geschichte ... In fast allen Fällen glauben Amnesiepatienten an ihre eigenen Konfabulationen und verhalten sich, als ob diese wahr wären. Konfabulation bei anterograder Amnesie ist kein willkürlich kontrollierbarer Prozess. Vielmehr spiegelt dieser Vorgang das wider, was das Gehirn tut, wenn es mit einem Problem konfrontiert wird, das es nicht lösen kann: Es spinnt eine Geschichte aus irgendwelchen Erfahrungsbruchstücken, die es heraufbeschwören kann ...
Das klingt nach verblüffender Ähnlichkeit mit religiösen Erklärungsmustern: Für widersprüchliche und lückenhafte Sachverhalte konfabuliert das Gehirn einfach "Erklärungen" (auch mit Wundern, Göttern usw.), die die Lücken kitten, und am Schluss glaubt das Subjekt auch noch selber, was es da produziert hat.
10 Juni, 2010
Wer ist unbeliebter als die Banken?
09 Juni, 2010
Wo gibt's Witze über Atheisten?
Ein Atheist wird von einem Bären verfolgt und zu Boden gerissen. Blitzartig hat er die Vision, dass Gott ihm vielleicht noch helfen könnte, es aber wegen seines Unglaubens nicht tut. Sein letzter Gedanke ist, ob es möglich wäre, den Bären zu bekehren. Da brummelt der Bär: "Lieber Herr Jesus, sei mein Gast und segne, was Du mir bescheret hast.""
20 Mai, 2010
Wird der Glaube stärker oder schwächer?
"... ist den meisten Protestanten, die ich kenne, ihr eigener Glaube mittlerweile herzlich egal."
25 April, 2010
Unterschied von Wirklichkeit und Wünschen
17 April, 2010
Wie bekehren Exotheologen?
Geht man davon aus, dass es in jeder Galaxie mindestens einen bewohnten Planeten gibt, so wären schätzungsweise 1010 Inkarnationen nötig, was bei einem Alter des Universums von etwa 13 Milliarden Jahren einen gewaltigen Termindruck erzeugen würde, vor allem, wenn man bedenkt, dass eine Inkarnation keinen Sinn macht, solange sich kein intelligentes Leben entwickelt hat, was die zur Verfügung stehende Zeitspanne noch einmal drastisch verkürzt.
...
Sollte dem Christentum bis zum Tag X nichts Besseres einfallen, als die außerirdischen Besucher mit Bibeln und Missionaren beglücken zu wollen, könnte es in den Geschichtsbüchern landen, noch ehe die ersten Außerirdischen ihren Fuß auf unseren Planeten setzen.
Hier hat derBright ein Verständnisproblem. Wer sich sicher ist, dass eine allmächtige Person Schöpfer des Universums ist, wie kann der diese Allmacht unter "Termindruck" sehen?
Wer sich dagegen nicht sicher ist, muss der wirklich missionieren?
13 März, 2010
Kardinal muss nicht an Jesus glauben
11 März, 2010
Die zwei Seiten der Zusammenstöße
Wenn dann Muslime hunderte Christen abschlachten, titelt Focus so:
28 Februar, 2010
Gott ist nichts als menschliche Erfahrung ...
Offenbar geht es also auch anders, als trotz eigenen Unglaubens die Gemeinde zu belügen.
29 Januar, 2010
Protestant vom Scheitel bis zur Sohle
- Neuerdings scheint es Mode zu sein, dass Theisten mit ihrem "Zweifel" kokettieren:
"Ich bin ein großer Freund des Zweifelns. Das gehört für mich auch zur Frage des Glaubens mit dazu. Sowohl der Gläubige als auch der Ungläubige muss immer über diesen Abgrund, den Zweifel, hinüber. Die Wissenschaft arbeitet daran, den Zweifel möglichst klein zu halten."
Falsch. Das Gegenteil ist richtig: Die Wissenschaft – das ist ihr Wesen – bezweifelt rational alles. Bestand hat nur, was auch dem offensivsten Zweifel widerstehen konnte. Und auch dieser Bestand währt nur bis zum Auftauchen neuer begründeter Zweifel.
-
"Unser christliches Gottesbild ist ja ein sehr personales, dem ich persönlich auch anhänge, weil ich glaube, dass wir Menschen uns nichts anderes vorstellen können als einen personalen Gott."
"... dass wir Menschen uns nichts anderes vorstellen können, als einen personalen Gott" hat nichts mit der Realität gemein. Folgt man der Britannica Online, dann sind es mit den Buddhisten und den Nichtreligiösen schon mal mehr als 1 Mrd. von uns Menschen, die sich einen personalen Gott eben gerade nicht vorstellen können. Der "personale Gott" ist einfach zu offensichtlich literarische Erfindung.
"Aber besonders eigentümlich wird es ja, wenn es am Ende Lebewesen gibt, die mit mehr ausgestattet sind, als eigentlich notwendig wäre. Unser Erkenntnisapparat ist von einer solchen Möglichkeitsbreite, wie es für unser Überleben eigentlich gar nicht notwendig wäre. Das wirft natürlich schon die Frage auf, inwieweit wir mehr sind als nur die Summe unserer Teile. Wir sind offenbar deutlich mehr als nur Substanz."
Na wer bestimmt denn hier, was "eigentlich notwendig" ist? Wofür "notwendig"? Dass Systeme mehr als nur die Summe ihrer Teile sind, "mehr als nur Substanz", das ist schon lange ein alter Hut und hier unter dem Stichwort Emergenz mehrfach abgehandelt. Und: "für unser Überleben" ist eigentlich notwendig, dass wir aufhören, uns gegenseitig abzuschlachten, dass wir die Zerstörung unserer Lebensgrundlage Umwelt unterlassen. Mancher Religion scheint die Vorfreude aufs Jenseits wichtiger zu sein, und wer Zweifel daran vorbringt, wird dann auch schon mal verteufelt oder durch Blasphemie-Gesetzlichkeit bedroht.
- Frage: Sind wir Zufall oder sind wir gewollt?
"Ich tendiere zum 'gewollt sein'. Man fühlt sich ja sehr wohl in der Welt, und man merkt ja auch, dass man gut aufgehoben ist."
"Man" fühlt sich ja sehr wohl in der Welt? Ob das auch die Kinder so sehen, die weltweit Stunde für Stunde zu hunderten Hungers verrecken? "Gewollt"?
20 Dezember, 2009
"Woran glaubt ein Atheist?" gelesen.
Passend zu Weihnachten ein sehr friedliches, freundliches Buch.
Wer selbst religiös fühlt oder vielleicht solchem Fühlen nahe zu stehen meint und sich einfach nur fragt, wie absurd Atheisten denken müssen, die keinen Zweck in der Welt sehen, der wird hier fündig. Sehr persönlich und sehr ehrlich erzählt der Autor von seinem Denken und Fühlen, vom Mysterium unserer Welt.
30 November, 2009
Dreifach Schwierigkeiten mit der Wahrheit
- von ihm angenommen wird, er erwarte in den Predigten ohnehin keine Tatsachen zu hören,
- von ihm erwartet wird, kontrafaktische Glaubensinhalte hinzunehmen,
- viele Prediger selbst nicht glauben, was sie sagen.
Keine schöne Vorstellung.
31 Oktober, 2009
Darf man Jesus' Existenz bezweifeln?
Nimmt man alle Informationen, alle bekannten Tatsachen, dann glauben viele – nicht alle, aber viele – Wissenschaftler nicht, dass es irgendwelche ernstzunehmenden Belege dafür gibt, dass jemand mit dem Namen Jesus, wie in der christlichen Bibel beschrieben, überhaupt existiert hat. Jesus war ein Archetyp. Er war eine vermenschlichte Aufsummierung der Sonnengottmythen des Mittelmeerraumes und des mittleren Ostens. Nicht ein einziger zeitgenössischer Historiker verliert ein Wort über jemanden namens Jesus, der auch nur entfernt zum Jesus der christlichen Bibel passt. Das Palästina des ersten Jahrhunderts ist ein zeitlich und geographisch sehr gut dokumentiertes Gebiet. Wäre da tatsächlich einer unterwegs gewesen, Wunder vollbringend, die Aufruhr für die jüdische und römische Obrigkeit bedeuteten, der gekreuzigt und dann vor Augenzeugen wieder auferstanden wäre, dann hätte es jemand erwähnt. Jemand. Irgendjemand. Aber niemand hat das jemals getan. Er hat niemals überhaupt existiert. Nicht der Mann. Nicht der Rabbi. Nicht der Prediger. Nicht der fahrende Händler. Nicht der Prophet. Nicht der Landwirt. Nicht der Anführer. Überhaupt nicht.Wem das alles zu pauschal ist, der darf sich im Lehrbuch ab Seite 98 "Dreizehn Einwände historischer Skepsis gegen die historische Auswertbarkeit der Jesusüberlieferung und Argumente zu ihrer Widerlegung" ansehen und selbst urteilen, wie stichhaltig die "Argumente" sind. Fazit: Bauten Techniker und Naturwissenschaftler ein Flugzeug, für dessen Funktionsfähigkeit sie sich auf Argumente stützten, deren Qualität derjenigen der Argumente der Jesusforschung gleichkommt, dann wäre dies das ungefährlichste Flugzeug der Welt, denn es würde niemals abheben: Dieses Ding fliegt nicht. Amen.
25 September, 2009
02 September, 2009
Gott erschafft den Himmel und die Erde
18 August, 2009
Wo verfallen Sitte und Moral nicht?
05 August, 2009
Theodizee wirklich und wahrhaftig
20 Juli, 2009
Gegenseitiges Verständnis schaffen
14 Juli, 2009
Sind die Atheisten missionarisch?
1. "Atheist" bedeutet, dass die betreffende Person keinen Anlass erkennt, an die Realexistenz von Göttern zu glauben. Mehr nicht. Bischöfe glauben vermutlich nicht an die Realexistenz von Zeus und Poseidon, sind also diesbezüglich Atheisten. Warum? Vermutlich sehen sie keine Belege, dass es sich um etwas anderes denn literarische Erfindungen handelt. Bedrängte man einen Bischof, sich zur Realexistenz von Poseidon zu bekennen, wüsste er sich vermutlich zu wehren. Niemand sähe diese Gegenwehr als "Kampfansage".
2. So wie Bischöfe nicht an Poseidons Realexistenz glauben, glaubt mehr als die Hälfte der Deutschen nicht an die Realexistenz eines persönlichen Schöpfergottes, der Gebeten lauscht, Kranke heilt, Sünder straft, "Gottesdienst" verlangt, Moral macht. Der Grund für den Nichtglauben liegt - wie beim Bischof in Bezug auf Poseidon - im Mangel an Belegen dafür, dass solch Gott etwas anderes als literarische Erfindung ist. Moral hat also offenbar andere Quellen.
3. Ist es schon "missionarisch", wenn man den Mut hat, sich des eigenen Verstandes zu bedienen und Belege prüft? Ist die Behauptung Gottes letztlich auch eine Kampfansage an eine alle bindende Vernunft?
4. Wo bleibt die Logik, wenn der Bischof erklärt, Evolution sei grundsätzlich mit kirchlicher Lehre vereinbar, das Gedenken der Atheisten an den 200. Geburtstag Darwins aber etabliere eine "regelrechte Gegenkirche"?
26 Juni, 2009
Wenn Gott einfach Ehrlichkeit erwartet?
- Ein allmächtiger Gott wird souverän sein, über Eifersucht erhaben, könnte Anbetung entbehren.
- Die Theodizee zeigt, dass er nicht blind drauflos liebt, Gläubige nicht schont. Erwartet er etwas? Ehrlichkeit? Vielleicht missbilligt er, ihn hintergehen zu wollen.
- Als Allmächtiger weiß er wohl, wer sich selbst gegenüber ehrlich ist oder sich selbst belügt.
- Vielleicht wertet er Selbstehrlichkeit höher als blinden Glauben und Verehrung auf Verdacht?
- Vielleicht erwartet er einfach, dass diejenigen, denen er sich nicht zeigt, das so ehrlich und konsequent bekunden, wie diejenigen, die ihn zweifelsfrei erfahren haben, das auch bezeugen.
- Vielleicht achtet er Integrität so, dass er keinen bevorzugt, der seinem eigenen Verstand nicht traut, unehrlich zu sich selbst ist?
04 Juni, 2009
Ohne würde er ganz anders leben
Wenn es wirklich keinen Gott gäbe und ich das sicher wüsste, so würde ich ganz anders leben - und glaubt mir, das würde euch gar nicht gefallen. Ohne Gott keine Werte oder nur scheinheilige Werte für die es keine Gründe gibt sie einzuhalten, wozu auch.Er hätte auch schreiben können: "... so würde ich anders leben – und das würde euch nicht gefallen." Aber er schreibt drei Verstärkungen hinein: "ganz anders", "und glaubt mir", "gar nicht". Das lässt vielleicht ahnen, wie sehr er das Gefühl hat, falsch zu leben.
Macht das nicht den Eindruck, ihm ist eingeredet worden, als Mensch sei er von Natur aus schlecht und schuldig, menschliche Werte seien unecht, und nur ein strafender Gott könne Moral schaffen?
Könnte es sein, dass ihm nie die Idee vermittelt wurde, Werte um des Menschseins Willen zu achten?
Wer möchte mit jemand zu tun haben, der nur so lange anständig ist, wie ein Irrglaube an seinen Gott anhält?
Merkt er nicht, dass er der Scheinheilige ist?
25 Mai, 2009
Wo das Staunen seine Grenze findet
Wenig Verständnis hat derBright für Staunen in der Religion. Denn: Verdankten wir die Welt einem allwissenden allmächtigen Schöpfer, wäre es selbstverständlich, dass der alles genau so machen kann, wie er will. Was sollte an einem Ding "erstaunlich" sein, das mit Allmacht und Allwissen fabriziert ist? Buchstäblich nichts. Erstaunlich an dem Ergebnis wären bestenfalls Unzulänglichkeiten trotz Allmacht: Dass seit aberdutzenden von Jahren stündlich hunderte Kinder hungers verrecken, was Würdenträger aller Art so gern lebhaft bedauern, wie sie genau die Praxis, die dazu führt, mit erstaunlicher Gelassenheit fortsetzen.
16 Mai, 2009
Wie uns Muster in die Irre führen
Meine Frau bekam Tuberkulose ... Als die Krankheit ausbrach, schenkte ich ihr eine ganz besondere Uhr ... und die mochte sie sehr. Ich gab sie ihr an dem Tag, als sie krank wurde, und vier, fünf, sechs Jahre lang stand die Uhr neben ihrem Bett, während sie immer kränker wurde. Schließlich starb sie. Und zwar um 9:22 abends. Die Uhr blieb an diesem Abend um 9:22 stehen, und ich konnte sie nicht mehr in Gang setzen.
Feynman erklärt, wie nötig es ist, in solchen Fällen genau hinzuschauen, denn
Ansonsten werden Sie einer dieser Menschen, die alle möglichen verrückten Sachen glauben und die Welt nicht verstehen.
An religiösen Argumentationen fällt nicht selten auf, wie vordergründig unkritisch Anekdoten so eingesetzt werden, dass man vermuten muss, der Erzähler hat den Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität nicht verstanden (oder ignoriert ihn bewusst – was von beidem ist trauriger?).
Dass es gegen Ende noch mal heißt:
Fazit: Was "beweist" das alles?
Nichts. Wie der Titel dieser Katechese schon sagt: es geht um "Hinweise", nicht um Beweise.
kann dann nichts mehr retten, da hat man die "Hinweise" ja schon an die Leute gebracht.
Ein sehr schöner Selbsttest für die Fähigkeit, Korrelation und Kausalität unterscheiden zu können, ist dieser Comic:
06 Mai, 2009
13 April, 2009
Auf den Bussen in der Hauptstadt Englands...
Schön sind auch die journalistischen Feinheiten: Da ist von "den" Bussen die Rede. Also alle? Und als logisches Bonbon: "das Leid Unschuldiger" wird "ohne Glaube an Gott" ... "noch absurder". Hä? War es nicht so, dass das Leid genau dann absurd ist, wenn man an einen allgütigen Gott glaubt?
13 März, 2009
Wie sortiert man diese Atheisten?
Evangelikaler Atheist: Es genügt nicht, dass es keinen Gott gibt. Wir müssen uns dafür einsetzen, dass wirklich niemand daran glaubt, dass es einen gibt.
Theologischer Atheist: Die Prinzipien der Logik zeigen die Abwesenheit irgendeines allmächtigen und allwissenden Wesens im Universum.
Jugendlicher Atheist: Weil ich als Jugendlicher noch als einziger die Übersicht habe, weiß ich, dass da kein Gott ist. Die Tatsache, dass viele Erwachsene an einen Gott glauben, beweist, dass ich recht habe.
Wissenschaftlicher Atheist: Es gibt keinen Gott, weil ich keine falsifizierbare Hypothese betreffs seiner Existenz aufstellen kann.
Sozialer Atheist: Naja, alle, die ich kenne und von denen ich etwas halte, sind Atheisten, also muss irgendwas dran sein...
Akademischer Atheist: Ich brauche Beachtung und ich fühle mich auch wichtig, und beidem werde ich am besten dadurch gerecht, dass ich eine Existenz Gottes für absurd erkläre.
Politisch korrekter Atheist: Gott hat sich nie für die Gleichberechtigung von Geschlechtern, Rassen und kultureller Herkunft eingesetzt, also ist seine Existenz nicht in Ordnung.
Mogelnder Atheist: Es gibt keine guten Gründe, an Gott zu glauben, aber was kann es schaden?
Lethargischer Atheist: Religion ist ein solcher Aufwand, warum sich die Mühe machen?
Paranoider Atheist: Religion, das klingt wie eine weitere Verschwörung, so wie die Außerirdischen, die Delphine und die CIA - alle sind sie hinter mir her.
Nihilistischer Atheist: Das Leben hat nun mal keinen Sinn, und die Existenz eines Gottes würde dem widersprechen, also ist das offenkundig nicht wahr.
Puritanischer Atheist: Wir sollten diese üblen Leute bekämpfen, die an Unsinn glauben, und unsere Säuberungsaktion so lange fortsetzen, bis es keinen einzigen Theisten mehr gibt...
Philosophischer Atheist: Ich glaube nicht, also bin ich.
(Nach: Church of Reality)
23 Februar, 2009
Kann man Unbildung als Standard nehmen?
„Wenn man einige Kinder auf einer Insel aussetzen würde, wo sie alleine aufwüchsen, würden sie an eine flache Erde glauben. Im Gegensatz dazu ist eine Erdkugel unnatürlich für den menschlichen Verstand.“Was sagt solcher Text? Dass Unbildung zu falschen Ansichten führt. Das ist vermutlich konsensfähig.
Ersetzen wir „flache Erde“ durch „Gott“ und „Erdkugel“ durch „Evolution“, ergibt sich ein Text, der original so im Christlichen Medienmagazin pro steht:
"Wenn man einige Kinder auf einer Insel aussetzen würde, wo sie alleine aufwüchsen, würden sie an Gott glauben. Im Gegensatz dazu ist Evolution unnatürlich für den menschlichen Verstand".Jetzt aber nicht mehr mit der obigen konsensfähigen Folgerung, sondern mit der Interpretation – bitte festhalten:
„Vielleicht gehört der Glaube an Gott zum Menschen wie der aufrechte Gang? Das überlegen nun auch immer mehr Anhänger der Evolutionstheorie.“Sollen wir als Meinung von "pro" festhalten, dass Unbildung zum Menschen gehört wie der aufrechte Gang?
Nebenbei: Wäre die Evolutionsidee für den menschlichen Verstand so selbstverständlich, dann hätten wir keinen Darwin – also keine Bildung – gebraucht.
15 Februar, 2009
Wissen als spirituelle Quelle
"Die Begegnung mit der Natur nötigt der Wissenschaft unweigerlich ein Gefühl der Achtung und Ehrfurcht ab. Der eigentliche Akt des Verstehens ist eine feierliche Vereinigung, Verschmelzung, wenn auch in einem sehr bescheidenen Maße, mit der Herrlichkeit des Kosmos. Und die weltweite Anhäufung des Wissens im Laufe der Zeit verwandelt die Wissenschaft in etwas, was einem transnationalen, transgenerativen Metageist sehr nahe kommt....Wissenschaft ist nicht nur kompatibel mit der Spiritualität – sie ist auch eine tiefreichende Quelle der Spiritualität. Wenn wir unseren Ort in riesigen Räumen von Lichtjahren und im Vergehen der Zeitalter erkennen, wenn wir die Komplexität, Schönheit und Subtilität des Lebens begreifen, dann ist dieses Hochgefühl, dieses Gefühl der Erhebung und zugleich der Demut ganz sicher spirituell. Das gleiche gilt für unsere Gefühle in Gegenwart großartiger Kunst, Musik oder Literatur oder angesichts von beispielhaft selbstlosen und mutigen Taten wie bei Mahatma Gandhi oder Martin Luther King. Die Vorstellung, dass sich Wissenschaft und Spiritualität irgendwie gegenseitig ausschließen, erweist beiden einen schlechten Dienst."
28 Januar, 2009
Wie die Leserschaft der "Welt" sich einschätzt
"...Es gibt zahlreiche Gottesbeweise. Als Atheistin (oder als was Sie sich sehen) sind Sie davon überzeugt, dass alles auf dieser Welt durch Zufall entstanden ist, und zwar in Millionen (vielleicht auch in Milliarden) von Jahren. Der Mensch stammt vom Affen ab usw.. Fakt ist aber, dass - wenn man sich wirklich ernsthaft mit unserer Umwelt beschäftigt - feststellt, dass alles (egal ob Mensch, Tiere oder das Universum) so komplex ist, dass hinter alledem ein unendlich intelligenter Geist stecken m u s s! ..."Kann man das anders interpretieren als die Weisheit: "Was mein persönliches Gehirn sich eben mal nicht vorstellen kann, m u s s von einem Gott stammen"?
Nachtrag (3.2.2009): Wer vermutet, das obige Umfrage-Ergebnis könnte durch das Artikelthema verschoben sein, findet hier eine unabhängige Gegenprobe.
13 Januar, 2009
Einfach Zufall oder Feinabstimmung?
Wissenschaft basiert auf Vertrauen in die Gültigkeit der Statistik. Die theistische Hoffnung: Wenn die Wahrscheinlichkeit, unsere Welt könnte zufällig so entstanden sein, praktisch gleich Null ist, dann würde ein vernünftig denkender Mensch evtl. die Möglichkeit der Existenz eines intelligenten Schöpfers erwägen.
Machen wir ein Experiment: Wir nehmen einen Würfel, würfeln Einhundert mal und erhalten dieses Ergebnis:
23166442454633233145321261435263235213453336521334
35614666326564444122351136123641334623646341424522
Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass wir genau dieses Ergebnis erhalten werden? Die Zahl ist so klein, dass sie sich unserer Vorstellungskraft entzieht: 1,53 .10-78. Wie ist es möglich, dass wir hier tatsächlich sofort und ohne alle Mühe ein Ergebnis produziert haben, für dessen Auftreten die Wahrscheinlichkeit nach allen vernünftigen Maßstäben praktisch gleich Null ist? Waren wir allmächtig, allwissend?
Wir sind in eine Denkfalle getappt. Dieses Hantieren mit Wahrscheinlichkeiten macht nur Sinn, wenn wir Vorgänge betrachten, die in der Zukunft liegen. In Feynmans Text „Unser unwissenschaftliches Zeitalter“ finden wir dazu u.a.:
„Nun möchte ich mich einer anderen Art Grundprinzip oder Idee zuwenden, nämlich, daß es keinen Sinn hat, die Wahrscheinlichkeit oder Chancen zu berechnen, daß etwas passiert, nachdem es geschehen ist. Viele Wissenschaftler sind sich dieses Problems nicht einmal bewußt...
Beispielsweise habe ich heute abend etwas wahrhaft Bemerkenswertes erlebt. Auf meinem Weg hierher habe ich das Nummernschild ANZ 912 gesehen. Und jetzt berechnen Sie bitte die Wahrscheinlichkeit, daß ich von allen Nummernschildern in Staat Washington zufällig das mit ANZ 912 sehe. Stimmt, das ist albern.“
18 Dezember, 2008
Die Bilanz aus vielen Trauerfeiern
"Als ev. Pastor habe ich mehr als 2000 Trauerfeiern gestaltet und bei Trauergesprächen so häufig erfahren, daß eine Familie ohne Erfolg viel Geld bei alternativen Heilern investiert hat, daß ich nicht mehr daran glauben kann. Für die Familien bleibt nur die Genugtuung, daß sie alles für ihren Verstorbenen getan haben und ihnen kein Opfer zu groß war. Davon lebt die alternative Medizin."Wer das nun für eine typische Meinung der Fernsehzuschauer halten sollte, darf sich im dortigen Gästebuch von einer genau gegenteiligen Massenhysterie überzeugen.
(18.12.2008 00:52 Uhr)
17 Dezember, 2008
Freude bei den Evangelikalen
15 Dezember, 2008
Ein paar Worte so zum Selbstverständnis
Liebe Theisten, dem ist nicht so.
Der Atheist erkennt einfach, dass es in der Welt natürlich zu geht, dass da kein Gott ist und nicht sein muss, dass alles, was wir an der Welt bestaunen, aus ihr selbst kommt. In einem an ihn gerichteten Ansinnen, hinter der literarischen Erfindung „Gott“ etwas real existierendes anzunehmen, sähe der Atheist eine Aufforderung zu Unehrlichkeit.
Der Atheist sieht, dass Theisten einer Gottesvorstellung verhaftet sind, von der sie sich nicht lösen können und nicht lösen wollen.
Eine theistische Unterstellung, der Atheist verneine die Existenz von Liebe, Güte, Moral usw., wäre Unfug. Der Atheist weiß, dass all die geistigen Kategorien natürlich real existieren, als menschliche Eigenarten, die man hegen und pflegen kann und muss.
09 Dezember, 2008
Folgerichtig wäre Selbstaufgabe
17 November, 2008
Säkulare Organisationen...
02 November, 2008
Himmel! Warum lügst du nicht – wie alle!
Kayleigh, 15 und gar nicht schwach , wurde von ihrer Lehrerin gefragt: „Wie viele Heiligenstatuen habt ihr daheim?“ Kayleigh sagte entschieden: „Keine. Nicht mal draußen.“ Mein Vermieter schlug in Sorge um ihre Noten die Hände über dem Kopf zusammen und rief: „Himmel! Warum lügst du nicht – wie wir alle!“Kein Kommentar.
22 Oktober, 2008
20 Oktober, 2008
Schweizer Freidenker zu Glaubensfragen
04 September, 2008
Wurde Zeit, dass jemand Klartext redet
29 August, 2008
Wie sich Ingersoll der Wahrheit nähert
Über Dutzende Generationen wurden und werden Heerscharen von Interpreten für die Sisyphusarbeit herangezogen, in der Bibel gesammelte Ungereimtheiten dem Publikum schmackhaft zu machen. Es wird gesagt, das seien also von "höheren Wesen" inspirierte Bilder, wörtlich zu nehmen nur da, wo der Bibelspezialist es gut heißt uswusf.
Kann man sich anstelle der von religiös geprägten Bibelinterpreten vorgegebenen Weise einen vernünftigen Zugang zu den Wirrungen des Bibeltextes verschaffen? Man kann.
Zu Robert Ingersolls Talenten hat es gehört, sich von eingetrichterter Verklärung zu lösen und den Text unverstellt zu besehen. Und so wie er die Sache sieht, fügt sich alles wieder in ein klares Bild: Wenn die Bibel von irgendetwas inspiriert ist, dann nicht von "höheren Wesen", sondern von nichts, nichts anderem als dem Unwissen antiker Nomaden. Da wächst eben das Gras, bevor die Sonne gemacht ist, da ist eben der Himmel etwas, wo am dritten Tag die Sterne angebracht werden, Mond und Sonne als handliches Licht, das mal schnell für ein paar Stunden anzuhalten einem Gott weniger Mühe macht als eine Krankheit zu heilen, da treten eben sämtliche(!) Tiere an, um vom Mann ihren Namen zu erhalten (die Frau war ja noch nicht da), also die Art Märchen, die urgeschichtliche Nomaden sich ausdenken könnten, um die Sippe im Zelt bei Laune zu halten – es ist erfrischend, Ingersoll zu lesen. Und es ist bemerkenswert, dass vor weit über hundert Jahren Stadt- und Kirchenväter Ingersoll das Podium gegeben haben, Leute auf die Weise zum kritischen Denken anzuregen.
26 August, 2008
Darf man Gottes Existenz bestreiten?
22 Juli, 2008
Um noch mal auf Emergenz zu kommen
Warum? Weil nach dem Posting vom 25. März 2008 Kommentare von Leuchtspur auftauchten, die Verständnisprobleme signalisierten, etwa in der folgenden Art:
“Strukturen bilden sich, untergeordnete Strukturen, übergeordnete Strukturen. Emergenz taucht auf. Und ob sich dadurch nun eine Spiralarmgalaxie bildet, oder ein Mensch, macht keinen allzu grossen Unterschied.”
In dieser Darstellung hat die Materie ja quasi göttliche Eigenschaften. Kann es sein, daß die Brights lediglich einen Gott durch einen anderen ausgetauscht haben?
Was ist der Witz an der Emergenz-Idee? Mit "Emergenz" ist gemeint, dass die Eigenschaften eines Systems nicht nur durch die Eigenschaften der Systembestandteile festgelegt sind, sondern auch durch die Struktur, die die Bestandteile bilden: Ein- und dieselben Kohlenstoffatome können als Graphitmine im Bleistift vorliegen, als ein Stück Holzkohle oder als Diamant. Die Eigenschaften des Gesamtsystems werden nicht allein durch die Eigenschaften des Bestandteils "Kohlenstoffatom" festgelegt, sondern gleichermaßen durch die Struktur, in der diese Bestandteile angeordnet sind. Ein- und dieselben H2O-Moleküle können fließendes Wasser bilden, ein Stück Eis oder auch eine Dampfwolke: Es ist die aktuelle Struktur der Bestandteile (also des Molekülverbandes), woraus sich die Systemeigenschaften ergeben.
Drückt der Laut "A" göttliche Erhabenheit aus? Nicht? Oder drückt der Laut "B" göttliche Erhabenheit aus? Oder vielleicht der Laut "C" ... oder "Z"? Wäre es – nachdem alle diese Fragen verneint sind – richtig, zu behaupten, dass Laute oder eine Folge aus Lauten nicht geeignet sind, göttliche Erhabenheit auszudrücken? Woraus besteht das Vaterunser? Die Bibel? Der Koran? Aus Lauten – aneinandergereiht – aber eben nur aus Lauten. Dieselben Laute, die den Bibeltext ausmachen, ergeben durch Umordnung kompletten Unfug, eine Shakespeare-Komödie, einen Agatha-Christie-Krimi, einen Pornoroman, einen Terroraufruf, Einsteins Dissertation oder was auch immer: Es sind eben nicht allein die Bestandteile eines Systems, die über seine konkreten Eigenschaften bestimmen, sondern gleichermaßen die Art und Weise, wie die Bestandteile angeordnet sind, also die Struktur des Systems.
Das alles ist nicht schwer einzusehen, es ist eher selbstverständlich, gesunder Menschenverstand.
Aber: Wenn es um Denken, Intelligenz, Gefühle, Liebe, Seele, Spiritualität geht, dann argumentieren Theisten gern, dass ein Wesen, das "lediglich" aus Molekülen besteht, nichts anderes als ein "seelenloser Bioautomat" sein könne. Und das ist einfach nur falsch. Denn der Mensch und sein Gehirn bestehen eben nicht nur aus der Zutat Moleküle, sondern auch noch aus der Zutat Struktur. Und genau so, wie Laute in einer geeigneten Struktur die Bibel hervorbringen, genau so repräsentiert die geeignete Struktur von Molekülen und Neuronen uns Menschen, mit all unseren religiösen und atheistischen, aufgeklärten Ideen und Gefühlen.
20 Juli, 2008
Vor drei Jahren ist derBright gestartet
- derBright ist mit grob gerechnet zwei Besuchern pro Tag einer der kleinsten Blogs; das wird auch so bleiben.
- Es gibt viele gute und produktive Blogs; zu den besten gehören daylightatheism und evilunderthesun. Die Links dort führen zu vielen weiteren.
- Eine schöne Übersicht über Atheismus und verschiedene Religionen gibt es bei BBC.
- Wir machen weiter.
04 Juni, 2008
Wir bewegen uns im Mesokosmos
Wenn unsere Evolution im Mesokosmos dafür gesorgt hat, dass wir die Welt instinktiv teleologisch sehen, dass wir also davon ausgehen, bei Wirkungen regelmäßig eine Absicht anzunehmen, dann haben manche Mitbürger evtl. Schwierigkeiten, dem Lauf der Vorgänge in einer tatsächlich absichtslosen Welt zu folgen und fühlen sich mit einer Konstruktion wohler, der sie die vermeintlichen Absichten zuschreiben können.
14 Mai, 2008
Kann man Kinder vor Verdummung schützen?
"Ich habe z.B. selbst erlebt, dass der 'Geist' beim Tischerücken begann, in einer Schrift zu schreiben, die keiner der Anwesenden lesen oder schreiben konnte. Erst ein Experte übersetzte die Schrift - und siehe, es handelte sich um sinnvolle Antworten! ... Nein, ich bin persönlich der festen Überzeugung, dass diese Praktiken das sind, was sie zu sein scheinen: Möglichkeiten der Kontaktaufnahme mit Geistern. ... z. B. sich selbst bewegende Pinsel, die Botschaften auf Plakate schreiben? Oder Bananen, die über den Tisch schweben und rhythmisch das Morsealphabet klopfen? Oder Schaufensterpuppen, die mit den Bewegungen der Taubstummensprache unsere Zukunft enthüllen ..."
10 April, 2008
Welches Werkzeug hilft uns gegen Täuschung?
Wer lässt sich gern mit Täuschungen betrügen? Sicherlich niemand.
Die Sinne sind nicht perfekt. Nicht selten vermitteln sie verfälschte Eindrücke. Wer solchen verfälschten Eindruck für bare Münze nimmt, macht sich von der Welt ein falsches Bild.
Zur Illustration eine optische Täuschung:
Unkritische würden vielleicht besten Gewissens Haus und Hof darauf verwetten, dass Feld B heller ist als Feld A. (Wessen Browser es anbietet, kann das Bild rechts anklicken und per "Grafik anzeigen" vergrößert betrachten.)
Kann man etwas dagegen tun, so getäuscht zu werden? Man kann. Wenn man will.
Wer nicht auf Täuschungen hereinfallen will, kann trainieren, kritisch zu sein, dem ersten Eindruck nicht zu glauben und jeden Sachverhalt möglichst genau zu prüfen. Für das obige Bild könnte das z.B. heißen: Nimm Dir ein Grafikprogramm, schneide die Felder A und B aus und vergleiche sie direkt miteinander, lass Dir den binären Farbcode der einzelnen Felder anzeigen. Oder drucke das Bild auf Papier aus und schneide die Felder mit der Schere aus, um sie direkt zu vergleichen, oder auch mal probeweise auszutauschen.
Wer jemanden täuscht, hat dann leichtes Spiel, wenn der betroffene nicht kritisch, sondern leichtgläubig ist.
Auffällig ist in diesem Zusammenhang, wie unverblümt betont vordergründig Religionen zur Leichtgläubigkeit gegenüber Religionsinhalten auffordern, gern auch direkt dazu, ungereimtes unkritisch hinzunehmen, sich von Wunschdenken leiten zu lassen, Zweifel als Sünde anzusehen:
Unsinn hinnehmen:
- "Dem 'Weisen' ist die Bibel allerdings eine Torheit - war bei mir genauso, solange ich versucht habe, sie zu verstehen!!!! Vertrauen ist der Schlüssel und das ist gar nicht so einfach!" (Gästebuch)
- Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache (1. Kor. 1,27)
- Ich will zunichte machen die Weisheit der Weisen und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen (1. Kor. 1,19)
- Sie glauben nicht an Erlösung ... und an ein Paradies, halten derlei Dinge aber für wünschenswert. Wenn Sie diesem Wunsch nun noch Luft zum Atmen gäben, ohne ihn sofort mit Einwänden aller Art abzuschneiden, hätten Sie eine Hoffnung... (Gästebuch)
Ist das Zufall?
Ergänzung am 20.4.2008: http://www.askanatheist.org/articles/bestopticalillusion.html