Da
schreibt Domvikar Torsten Kürbig:
"Und auf den Mittwoch der vierten Woche freue ich mich immer in besonderer Weise: In der Vesper dieses Tages nämlich betet die Kirche unter anderem den Psalm einhundert neununddreißig, den ich – auch nach hunderten Malen – immer wieder sehr gerne bete. "
Und so dürfen wir uns den Domvikar vorstellen, wie er nach eigener Auskunft in besonderer Weise erfreut jeden Mittwoch der vierten Woche sehr gern betet:
"19 Wolltest du, Gott, doch den Frevler töten!
Ihr blutgierigen Menschen, lasst ab von mir!
20 Sie reden über dich voll Tücke
und missbrauchen deinen Namen.
21 Soll ich die nicht hassen, Herr, die dich hassen,
die nicht verabscheuen, die sich gegen dich erheben?
22 Ich hasse sie mit glühendem Hass;
auch mir sind sie zu Feinden geworden."
Und um dem Argument vorzubeugen, dass diese Verse des Psalms gegenüber den anderen evtl. geringeren Stellenwert haben könnten, sagt der Domvikar noch:
"Es gibt tatsächlich beide Seiten in diesem Psalm und er lässt sich – nach meiner bescheidenen Gebetserfahrung – nicht auflösen nur in die eine oder nur in die andere Richtung. Und das ist auch gut so...Der Psalm einhundert neununddreißig ist deshalb mein Lieblingspsalm geworden, weil er mich groß sein lässt, obwohl ich klein bin, weil er mir Hoffnung schenkt, obwohl ich verzweifeln könnte ..."
Nun frevelt derBright, d.h. er missachtet die kirchlichen Glaubensgrundsätze, weil er Götter als
literarische Erfindung ansieht. Jeden vierten Mittwoch wird derBright also an den Domvikar denken, wie der so sehr gern betet, dass sein Gott den Frevler töten möge. Vermutlich hofft der Domvikar, dass sein Gott seine Gebete erhört. Oder sollte es uns zu denken geben, dass der Domvikar weiter schreibt:
"...weil er mir Mut macht etwas zu tun, was mir vielleicht unmöglich scheint."?
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