24 Juni, 2010

Die Motive religiöser Menschen

Daniel Dennet beantwortet die Frage, warum Menschen religiös sind, im Interview des Tagesspiegel so:
"Aus sehr ähnlichen Gründen, wie die, warum es so viele WM-Fans gibt. An vielen Orten der Welt ist Religion eine Möglichkeit, sozial zusammenzukommen."

Und weiter heißt es da:
"Es gibt nicht annähernd so viele Gläubige, wie man annehmen könnte. Viele Menschen sind ihrer Kirche treu ergeben, wie sie auch treu zu ihrem Fußballteam halten. Darum sagen viele Menschen „Ich glaube“, auch wenn sie es nicht tuen. Nicht nur Kirchgänger, auch Priester. Ich habe gerade eine Studie beendet, in der wir Pfarrer interviewt haben, die insgeheim nicht mehr an Gott glauben. Die sind überzeugt, dass sie nur die Spitze des Eisbergs sind."

Und weiter:
"Ich bekomme jede Woche Post von Menschen, die schreiben: Wie Sie bin ich Atheist, aber ich kann das nicht zugeben. Ein Zahnarzt schrieb mir, er würde all seine Patienten verlieren, wenn er nicht mehr in die Kirche ginge. In vielen Teilen der USA gibt es einen enormen sozialen Druck, nicht nur zu sagen, man glaubt, sondern auch in die Kirche zu gehen. Die Leute schauen, wer hingeht und wer nicht. In dieser Atmosphäre müssen Atheisten ihre Überzeugung für sich behalten, genau wie Schwule in den 50er Jahren. Die Priester, die wir interviewt haben – das war schockierend. Die meisten hatten richtig Angst, konnten nicht einmal mit ihrer Frau darüber reden. Als die Studie erschienen ist, da hat niemand das Ergebnis bestritten."

23 Juni, 2010

Amnesie und Konfabulationen

David J. Linden äußert sich in seinem Buch "Das Gehirn - ein Unfall der Natur" über Aspekte religiöser Ambitionen. In dem Zusammenhang beleuchtet er gewisse Hirnfunktionen:
Wenn man einen Patienten im Krankenhaus, der an schwerer anterograder Amnesie leidet, fragt: "Was haben Sie gestern getan?", hat er keine Erinnerungen an den Vortag, die er abrufen könnte. In vielen Fällen konstruiert der Patient dann aus bruchstückhaften früheren Erinnerungen eine kohärente und detaillierte Geschichte ... In fast allen Fällen glauben Amnesiepatienten an ihre eigenen Konfabulationen und verhalten sich, als ob diese wahr wären. Konfabulation bei anterograder Amnesie ist kein willkürlich kontrollierbarer Prozess. Vielmehr spiegelt dieser Vorgang das wider, was das Gehirn tut, wenn es mit einem Problem konfrontiert wird, das es nicht lösen kann: Es spinnt eine Geschichte aus irgendwelchen Erfahrungsbruchstücken, die es heraufbeschwören kann ...

Das klingt nach verblüffender Ähnlichkeit mit religiösen Erklärungsmustern: Für widersprüchliche und lückenhafte Sachverhalte konfabuliert das Gehirn einfach "Erklärungen" (auch mit Wundern, Göttern usw.), die die Lücken kitten, und am Schluss glaubt das Subjekt auch noch selber, was es da produziert hat.

10 Juni, 2010

Wer ist unbeliebter als die Banken?

Man ist versucht, die Frage für nicht beantwortbar zu halten. Falsch. Die Antwort hat das manager magazin gefunden:

09 Juni, 2010

Wo gibt's Witze über Atheisten?

Witze über Atheisten gibt es u.a. da. Ein schöner geht ungefähr so:
Ein Atheist wird von einem Bären verfolgt und zu Boden gerissen. Blitzartig hat er die Vision, dass Gott ihm vielleicht noch helfen könnte, es aber wegen seines Unglaubens nicht tut. Sein letzter Gedanke ist, ob es möglich wäre, den Bären zu bekehren. Da brummelt der Bär: "Lieber Herr Jesus, sei mein Gast und segne, was Du mir bescheret hast.""