28 Februar, 2011

Wie verquickt ist Denken mit der Sprache?

„Im Mai 1898 feierte Portugal den 400. Jahrestag der Ankunft dieses Forschers in Indien.“
Wenn Sätze etwa dieser Art im US-Fernseh-Quiz „Jeopardy“ gezeigt werden, dann sollen die Rater eine Frage formulieren, zu der der Satz als Antwort passt. Richtig ist hier also, wenn der Rater fragt: „Wer war Vasco da Gama?“
Die besten Rater kommen eine Runde weiter, treten dann gegeneinander an und so finden sich dann einige Könner, die mehr Spiele oder mehr Geld gewinnen als die anderen.
Hätten wir hier vor zwei Jahren gefragt, welche Eigenschaften ein sehr guter Rater vor allem braucht, wäre vermutlich gesagt worden: Pfiffigkeit / Sprachverständnis / Klugheit / Belesenheit / Scharfsinn … usw.
Da nun in diesem Monat die beiden besten Rater von einem Computer übertrumpft wurden, stellt sich uns die Frage, warum wir mit unserer Aufzählung der nötigen Eigenschaften so sehr falsch gelegen haben. Belesenheit könnte man einem Rechner vielleicht gerade noch zugestehen, aber Pfiffigkeit / Sprachverständnis / Klugheit / Scharfsinn? Wir wissen, dass der Rechner jedenfalls nicht denken kann. Was also ist es, was der erfolgreiche Rater wirklich braucht?

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