15 Dezember, 2008

Ein paar Worte so zum Selbstverständnis

Manche Theisten meinen anscheinend – weil sie selbst sich eine Welt ohne Gott nicht vorstellen können – dass auch dem Atheisten unterschwellig eine Gottesexistenz schwant, dass der Atheist dieser unterschwelligen Ahnung irgendwie auszuweichen versucht und dass man dem Atheisten raten könnte, sich doch mal auf Gottesahnung einzulassen, um mit sich ins Reine zu kommen.

Liebe Theisten, dem ist nicht so.

Der Atheist erkennt einfach, dass es in der Welt natürlich zu geht, dass da kein Gott ist und nicht sein muss, dass alles, was wir an der Welt bestaunen, aus ihr selbst kommt. In einem an ihn gerichteten Ansinnen, hinter der literarischen Erfindung „Gott“ etwas real existierendes anzunehmen, sähe der Atheist eine Aufforderung zu Unehrlichkeit.

Der Atheist sieht, dass Theisten einer Gottesvorstellung verhaftet sind, von der sie sich nicht lösen können und nicht lösen wollen.

Eine theistische Unterstellung, der Atheist verneine die Existenz von Liebe, Güte, Moral usw., wäre Unfug. Der Atheist weiß, dass all die geistigen Kategorien natürlich real existieren, als menschliche Eigenarten, die man hegen und pflegen kann und muss.

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