28 November, 2013

Wie hat das nun alles angefangen?

Einige Male schon haben wir uns hier über "den Ursprung von Allem" ausgelassen. Und es bleibt ein Dauerbrenner – aus verschiedenen Gründen. Zum Beispiel deshalb, weil jeder neue Jahrgang sich wieder selbst seine eigenen neuen Gedanken macht (machen muss, natürlich). Und auch deshalb, weil der Sachverhalt wirklich vertrackt ist, das ist nun mal Stoff zum Grübeln. Nämlich wegen der Geschichte mit dem Anfang. Noch aushalten kann man ja die Verweise auf gestern und vorgestern: von da kommt alles, was wir heute finden. Aber ganz, ganz weit zurückgedacht? Müsste es da nicht doch irgendein "Erstes" gegeben haben? "Gelehrte" haben das irgendwann einfach verlangt und in die schönen Worte gekleidet, dass ein "infiniter Regress" nicht überzeugend sei, wie auch immer. Solche Überlegungen sind einfach ein Anzeichen dafür, wie schwer wir uns damit tun, etwas "ohne Anfang" zu akzeptieren, was dann aber doch so da ist, wie wir es heute sehen. Man könnte verzweifeln. Und befeuert wird der Zweifel damit, dass wir ja ständig die alltägliche Erfahrung machen, wie die Dinge "entstehen" und "vergehen", die uns umgeben. (Irgendwann kommt man drauf, dass das nicht die Substanz betrifft, sondern nur deren Form.) Kurz: Eine "anfangslose" Existenz scheint manchem nur schwer denkbar. Wie kommen wir 'raus aus dem Teufelskreis? Ganz einfach: Wir kehren die Frage um. Wenn es einen plötzlichen "Anfang" aller Substanz gegeben haben sollte, dann müsste es logischerweise auch ein gänzlich rückstandsloses "Ende" aller Substanz geben können! Also: Wie einsichtig erscheint es uns, dass unsere Materie – beispielsweise Elektronen und Quarks – von einem Moment auf den anderen gänzlich rückstandslos verschwinden könnte? Offenbar ist solche Vorstellung noch weit abenteuerlicher als die eines "fehlenden" Anfangs. Fazit: die Vorstellung einer dauernden Existenz der Materie – ganz gleich, ob in Form von Teilchen oder Strahlung – ist immer noch die einsichtigste. Dass es dabei dramatischste Umwandlungen geben kann, z. B. in der Nähe des Urknalls, das gehört eben zur Natur unseres Universums, in dem zu leben wir das Glück haben.

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