16 Mai, 2009

Wie uns Muster in die Irre führen

Feynman erzählt in seinem Buch "Was soll das alles?":
Meine Frau bekam Tuberkulose ... Als die Krankheit ausbrach, schenkte ich ihr eine ganz besondere Uhr ... und die mochte sie sehr. Ich gab sie ihr an dem Tag, als sie krank wurde, und vier, fünf, sechs Jahre lang stand die Uhr neben ihrem Bett, während sie immer kränker wurde. Schließlich starb sie. Und zwar um 9:22 abends. Die Uhr blieb an diesem Abend um 9:22 stehen, und ich konnte sie nicht mehr in Gang setzen.

Feynman erklärt, wie nötig es ist, in solchen Fällen genau hinzuschauen, denn
Ansonsten werden Sie einer dieser Menschen, die alle möglichen verrückten Sachen glauben und die Welt nicht verstehen.

An religiösen Argumentationen fällt nicht selten auf, wie vordergründig unkritisch Anekdoten so eingesetzt werden, dass man vermuten muss, der Erzähler hat den Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität nicht verstanden (oder ignoriert ihn bewusst – was von beidem ist trauriger?).
Dass es gegen Ende noch mal heißt:
Fazit: Was "beweist" das alles?
Nichts. Wie der Titel dieser Katechese schon sagt: es geht um "Hinweise", nicht um Beweise.

kann dann nichts mehr retten, da hat man die "Hinweise" ja schon an die Leute gebracht.
Ein sehr schöner Selbsttest für die Fähigkeit, Korrelation und Kausalität unterscheiden zu können, ist dieser Comic:


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