27 November, 2007

Religion geht gern auch "kontrafaktisch"

Während er Dawkins ein ganzes Buch lang vorwirft, sich zu wenig an Fakten zu halten, schafft McGrath auf S. 80 die Glanzleistung, der Religion selbst einen absoluten Freibrief auszustellen: "Menschen können ... kontrafaktischen Glaubensaussagen ... zustimmen, weil jener kognitive Prozess, der mit ihrer individuellen Religion einhergeht, sich nicht auf derselben Ebene abspielt." (In: "Der Atheismus-Wahn" von Alister McGrath, Gerth Medien 2007.)
Auf Klardeutsch also: "Meine individuelle Religion erlaubt mir, die Auswirkung unbequemer Fakten frech zu ignorieren; wenn Fakten nicht zu meinen Geschichten passen, habe ich eben ein 'Mysterium' – und erwarte dann von Dawkins, dass er brav die 'Fakten' meiner mysteriengestützten Religion würdigt."
Wenn das kein Wahn ist, was dann?

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