09 Dezember, 2006

Eine literarische Erfindung

... hat Reich-Ranitzky die Gottesvorstellung genannt, und treffender lässt es sich wohl kaum ausdrücken: http://www.welt.de/data/2006/10/12/1067630.html

27 November, 2006

Warum sollten wir die Wahrheit fürchten

Der Betreiber der früher schon mal hier erwähnten englischsprachigen Seite Ebonmusings schreibt in seinem "Disclaimer" u.a. folgenden Text, zu dem derBright eine deutsche Übersetzung versucht:
I ask only that those who read this site keep an open mind. Instead of starting out with the firm belief that my conclusions cannot possibly be correct no matter what I say, I encourage visitors to read what I have to say all the way through, fairly consider my arguments and ask themselves - honestly and fearlessly - which way the evidence really points. Most importantly, I urge visitors to follow wherever the facts lead and be willing to change their mind. The one sentiment held in common by all sides in this debate is that we have nothing to fear from the truth. Of course, if I'm wrong, then I invite all comers to prove me wrong; if you find any genuine errors of fact on my site, I strongly encourage you to write and notify me.
...If there is a god, I am certain he can withstand my arguments and take care of himself. On the other hand, if there is no god, then I am doing the right thing by pointing that out, am I not?
Ich bitte nur darum, dass Leser nicht voreingenommen sind. Anstatt von der vorgefassten Meinung auszugehen, dass meine Schlüsse ohnehin nicht zutreffen könnten – gleichgültig, was ich sage – ermutige ich die Leser, einfach durchzulesen, was ich zu sagen habe, meine Argumente ehrlich zu prüfen und sich selbst zu fragen – ehrlich und ohne Angst – was offenkundig zutrifft. Mir liegt sehr daran, dass die Besucher dahin folgen, wo die Fakten hinführen und bereit sind, ihre Ansichten zu ändern. Worin alle Seiten in dieser Debatte übereinstimmen, ist ja: Warum sollten wir die Wahrheit fürchten? Deshalb lade ich – falls ich falsch liege – alle Besucher ein, mir das zu zeigen; wenn Sie in meinem Webauftritt wirklich irgendwelche unzutreffenden Fakten finden, bitte ich Sie dringend, mir zu schreiben und das mitzuteilen.
...Wenn es einen Gott gibt, bin ich sicher, dass er meinen Argumenten standhält und sich dagegen wehren kann. Wenn es andererseits keinen Gott gibt, dann tue ich recht daran, das auch auszusprechen, oder?

20 November, 2006

So gut wie bedeutungslos geworden...

... sind Kirche, Gottesdienst, Sakramente für die Entwicklung des Gottesglaubens junger Leute: "Insgesamt ist das Ergebnis fürs kirchliche Leben niederschmetternd...Die kirchliche Präsenz geht gegen Null! Wenn Gott - dann ohne Kirche."
Das sind Sätze aus der Auswertung einer Aktion von "Christ in der Gegenwart".

06 November, 2006

Die Athpedia sucht noch Autoren

Acht Monate nach dem Start der Kathpadia macht nun auch die Athpedia ihre ersten öffentlichen Gehversuche.

Wikipedia: Admin entscheidet

Was das heißen kann, erlebten jetzt die Autoren, die über den Humanistischen Pressedienst einen Eintrag schreiben wollten: Er wurde wegen "mangelnder Relevanz" gelöscht.

31 Oktober, 2006

Viele lügen, um gewählt zu werden

Das vermutet Richard Dawkins in einem Interview, wo er sich zu den Mitgliedern des US-Kongresses äußert. Es ist fast unmöglich - so sagt er - dass hunderte Mitglieder, von denen eine Reihe zur intellektuellen Elite gehören, wirklich alle religiös sind. Da man als Atheist aber nicht wählbar ist, ist man zum Lügen gezwungen.

25 Oktober, 2006

Pressedienst der Humanisten startet

Am 20. Oktober auf einer Pressekonferenz in Berlin: Der Humanistische Pressedienst wird der Öffentlichkeit offiziell vorgestellt. Und http://www.atheistundgut.de hat auch den zugehörigen RSS-Link aufgestöbert.

08 Oktober, 2006

Warum heilt Gott nicht die Amputierten?

Über diesen Webauftritt ist derBright gestolpert: http://whywontgodhealamputees.com/
Da geht man der Frage nach, was Gebete bewirken können: Auf der einen Seite gibt es ja unzählige Berichte über Wunderheilungen nach Gebeten, die von Göttergläubigen als ganz verbindliche Beweise für Gottes Wirken erklärt werden. Auf der anderen Seite scheint Gott aus unerklärlichen Gründen die gesamte Gruppe der Amputierten von seinem Wundertun auszunehmen – auch bei noch so großer Not und noch so exzessiven Gebeten ist noch nie beobachtet worden, dass Gott amputierte Körperteile nachwachsen ließ. Wie erklärt sich diese Merkwürdigkeit? Die Autoren bieten elf verschiedene Denkmuster an, und interessant wäre die Meinung von Apologeten, welche Version sie für zutreffend ansehen.
Nachtrag: Wenn man nach "Miguel Juan Pellicer" googelt, findet man Berichte über einen Spanier, dem 1640 ein amputierter Unterschenkel innerhalb einer Nacht komplett nachgewachsen sein soll. Heilt Gott die Amputierten doch?
Nachtrag 2: Studie über den Effekt von Gebeten für Kranke. Wundert sich jemand?

03 Oktober, 2006

Warum mussten die zwei Priester sterben?

...als eine Kirchendecke herabstürzte, beim Erdbeben Ende 1997 ausgerechnet an Franz von Assisis Wirkungsort. Urs Willmann meint in der Morgenwelt: "Sollte sich aber dereinst beweisen lassen, daß es Gott nie, weder vor noch nach dem großen Knall, gegeben hat: Bei der Wirkung, die er trotz Inexistenz in den vergangenen Jahrtausenden erzielt hat, handelt es sich mit Sicherheit um den größten Placebo-Effekt aller Zeiten." Hier ergänzt derBright: ...und um den größten Schwindel...

06 September, 2006

Wofür braucht man einen starken Glauben?



Die eine Sichtweise

Die andere Sichtweise

Die materielle Welt existiert seit je gemäß ihren physikalischen Eigenarten in beständigem Wandel, hat wohl vor gut 13 Mrd. Jahren eine Inflationsphase durchgemacht und sich danach so entwickelt, wie wir sie heute vorfinden.In der ganzen Welt gibt es nichts, buchstäblich nichts materielles, und das über unendlich lange, also für Ewigkeiten von Ewigkeiten, und in diesem Nichts, in dieser unendlichen Leere existiert seit je ein einzelner immaterieller vollkommener persönlicher Geist, allmächtig und allwissend. Und dieser ewige immaterielle persönliche Geist hat sich nach unendlich vielen Ewigkeiten in unendlicher Vollkommenheit vor 6000 Jahren durchgerungen, dass ihm zur gänzlichen Vollkommenheit noch fehlt, aus dem materiellen Nichts den Menschen zu erschaffen. (Über die 6000 Jahre braucht man sich auch nicht zu streiten, es können auch 14 Mrd. sein, angesichts der unendlich vielen Ewigkeiten fällt der Unterschied praktisch nicht ins Gewicht.) Dazu fällt dem Allwissenden Allmächtigen kein einfacherer Weg ein, als erst mal 50 Mrd. Galaxien zu erschaffen. In seiner allgütigen unendlichen Gerechtigkeit lässt er 49999999999 der Galaxien beiseite, pickt sich eine heraus, die er "Milchstraße" nennt und unter den 300 Mrd. Sternen in der Milchstraße pickt er sich einen heraus, den er "Sonne" nennt und setzt auf dessen dritten Planeten den Menschen als sein Ebenbild, schuldig geboren, dazu einen Himmel mit Engeln, die ihn pausenlos lobpreisen uswusf.

Wer das für übertrieben hält, lässt sich bitte bei Kathpedia belehren, da steht z.B.: "An Gott zu glauben und nicht zu glauben, dass er Schöpfer ist, hieße...'überhaupt nicht zu glauben, dass Gott ist'. Gott und Schöpfer ist untrennbar. Das ist die Grundlage aller weiteren Glaubensüberzeugungen..."

13 August, 2006

Brauchte Ordnung wirklich einen Schöpfer?

Seit dem 7. März 2006 schreibt eine Gruppe intelligenter Menschen auf den Internetseiten http://www.kathpedia.com/ Artikel über ihre Religion. Dabei auch über "Beweise für die Existenz Gottes", was vermuten lässt, dass dieses Thema für die Autoren einige Bedeutung hat. Aber was steht da geschrieben?: "Jede Ordnung beweist das Vorhandensein einer Intelligenz". Muss das stimmen? Wenn Dinge Eigenschaften wie Masse, Ausdehnung, Temperatur usw. haben, werden vergleichbare Begegnungen von Dingen zu vergleichbaren Ergebnissen führen. Das ist schon der Anfang einer Ordnung. So einfach. Ohne Anwesenheit oder gar Notwendigkeit von Intelligenz: Protonen und Elektronen, die sich unter geeigneten Bedingungen begegnen, ordnen sich zu Wasserstoffatomen, Wasserstoffwolken "ordnen" sich zu Sternen, setzen thermonukleare Prozesse in Gang, bei Sternexplosionen "ordnen" sich Protonen, Neutronen und Elektronen zu Elementen höherer Ordnungszahlen, aus den Explosionsresten "ordnen" sich Planetensysteme. Wasserstoffatome und Sauerstoffatome, die sich unter geeigneten Bedingungen begegnen, "ordnen" sich zu Wassermolekülen, Wassermengen auf den Planeten "ordnen" sich zu Ozeanen uswusf. Wann setzt sich eine "Ordnung" gegenüber der "Unordnung" durch? Wohl dann, wenn der geordnete Zustand stabiler ist als der ungeordnete. Dann kann die Zahl der geordneten Fälle gegenüber der der ungeordneten zunehmen. Die Wissenschaft möchte nun gern herausfinden, wie sich – als eine Vorstufe des Lebens – erste organische Verbindungen gebildet haben könnten, die über die Fähigkeit zur Herstellung von Selbstkopien verfügen. Das ist eine der vielen ungeklärten wissenschaftlichen Fragen. Und Wissenschaft lebt von solchen ungeklärten Fragen, während Religion Wissenslücken anscheinend gelegentlich benutzt, um dort eine Art "Lückenbüßergott" zu installieren, der sich da so lange hält, bis die jeweilige Frage geklärt ist. ("Dem Ansehen Gottes hat dieses Verfahren bisher immer geschadet.") Auch Vatikanische Autoritäten sehen die Vermengung von religiösen und wissenschaftlichen Argumenten als unzulässig an. Z.B. sagt George Coyne: "Die Wissenschaft ist gegenüber religiösen, philosophischen und theologischen Schlussfolgerungen absolut neutral."
Im Text des Kathpedia-Artikels heißt es weiter: "Ein Beispiel: die Luft besteht aus einem Teil Sauerstoff und vier Teilen Stickstoff. Eine anders zusammengesetzte Mischung wäre für die Existenz der Lebewesen gefährlich." Der unbedarfte Leser soll daraus wohl schließen, dass die Verhältnisse göttlicherseits mit Vorbedacht so eingerichtet worden seien. Das wäre einfach eine Verwechslung von Ursache und Wirkung. Die Atmosphäre hat eben nicht diese Zusammensetzung, weil sie so gebraucht würde, sondern das Leben hat sich in der aktuell vorliegenden Art entwickelt, weil es sich an diese Verhältnisse angepasst hat. Gesicherter Wissensstand ist, dass das Leben außerordentlich flexibel ist und sich im Laufe von Milliarden Jahren bisher immer an die Verhältnisse anpassen konnte, die sich durch langsame Änderungen ergeben haben. Und so gibt es heute Leben eben nicht nur in der genannten atmosphärischen Zusammensetzung, sondern auch im Marianengraben und in Schwefelgeysiren. Die Wissenschaft schließt nicht mal aus, dass organisches Material in geeigneter Verpackung auch über kosmische Entfernungen transportiert werden könnte.
Fazit: Der Artikel ist einfach nur falsch. Interessant ist nun die Frage, ob die Kathpedia-Autoren es nicht besser wissen, oder ob es ihnen trotz besseren Wissens gar nicht so unrecht ist, wenn Falsches unter die Leute gebracht wird.

20 Juli, 2006

So schnell ist ein ganzes Jahr vergangen

Heute vor einem Jahr gab es hier den ersten Eintrag, und derBright macht weiter.

18 Juli, 2006

Diskutieren fördert das Verständnis

Erfreulicherweise finden sich immer wieder mal Vertreter unterschiedlicher Weltanschauungen zusammen, um zu versuchen, dem Anderen gegenüber die eigene Sichtweise verständlich zu machen: http://forums.catholic.com/showthread.php?t=91041

25 Juni, 2006

Ganz authentisch über Atheisten

Aus New York kommt eine sehr lesenswerte Website: http://www.ebonmusings.org/atheism/
Erfrischend und unaufgeregt wird hier viel Kluges zusammengetragen, das mit gängigen Klischees über Atheisten aufräumt. Darunter auch Informationen für Missionare, wie man Atheisten nicht bekehren kann.

21 Juni, 2006

Mit der Kirche auseinandersetzen

... war eine Sache, von der Kurt Tucholsky gesagt hat, dass er das nicht gern mag, und er fährt dann fort: "... es hat ja keinen Sinn, mit einer Anschauungsweise zu diskutieren, die sich strafrechtlich hat schützen lassen. Mit so unhonorigen Gegnern trete ich nicht gern an." Hätte er sich träumen lassen, dass es 75 Jahre später zu einer Neuauflage von Verschärfungsbemühungen kommen würde?

02 Juni, 2006

Mit "Blick in Gottes letzten Schlupfwinkel"

überschreibt SPIEGEL ONLINE einen Beitrag am 29. Mai, in dem es darum geht, den Urknall als Vorgang zwischen verschiedenen Zuständen des Universums zu beschreiben. Da der Beitrag sicherlich bald nur gegen Geld zu lesen sein wird, hier ein Link zur Information über die gleiche Meldung auf Astronews.

02 Mai, 2006

21 April, 2006

Ist der Glaube nicht ein sich'rer Hafen?

George V. Coyne, Astronom im Vatikan, sagt in einem Interview der ZEIT: "Der Glaube ist kein sicherer Hafen, er ist eine Herausforderung". Der Text zeigt, dass es tröstlicherweise auch religiöse Menschen gibt, die zwischen Glaube und Wissenschaft sauber trennen können.

27 Februar, 2006

Über Gott: verdammt nah an der Wahrheit

Die Geschichte ist wahrscheinlich nicht dazu ausgedacht worden, die Wahrheit zu erzählen, dass Gott pure Einbildung Einzelner ist, die mit der Realität nichts zu tun hat.

21 Januar, 2006

Brian Greene ist eine Offenbarung

Richtiger: Sein Buch ist es; und zwar hat es den Titel: "Der Stoff, aus dem der Kosmos ist". Hier schreibt ein Physiker engagiert und ausführlich über mögliche Sichtweisen auf die kosmische Entwicklung. Es ist ein schönes Buch, aus dem derBright viel wirklich neues erfahren hat. Und es öffnet sehr gelassen die Sicht auf verschiedene Möglichkeiten, dass Raum und Zeit, wie wir sie wahrnehmen, gar nicht so elementar sein müssen, sondern ihrerseits Ergebnisse feinerer physikalischer Verhältnisse sind. Für ein "Nichts", aus dem etwas hätte geschaffen werden müssen, wie Herr Craig meint, spricht keinerlei Hinweis, dagegen aber alles. Wirklich: Es ist ist ein schönes, ein modernes Buch.
Sollten religiöse Leser es merkwürdig finden, dass derBright Begriffe wie "Offenbarung" benutzt, macht nichts: Es ist ein schönes Wort.