Während er Dawkins ein ganzes Buch lang vorwirft, sich zu wenig an Fakten zu halten, schafft McGrath auf S. 80 die Glanzleistung, der Religion selbst einen absoluten Freibrief auszustellen: "Menschen können ... kontrafaktischen Glaubensaussagen ... zustimmen, weil jener kognitive Prozess, der mit ihrer individuellen Religion einhergeht, sich nicht auf derselben Ebene abspielt." (In: "Der Atheismus-Wahn" von Alister McGrath, Gerth Medien 2007.)
Auf Klardeutsch also: "Meine individuelle Religion erlaubt mir, die Auswirkung unbequemer Fakten frech zu ignorieren; wenn Fakten nicht zu meinen Geschichten passen, habe ich eben ein 'Mysterium' – und erwarte dann von Dawkins, dass er brav die 'Fakten' meiner mysteriengestützten Religion würdigt."
Wenn das kein Wahn ist, was dann?
27 November, 2007
04 November, 2007
Glauben gründlich auf die Spur gegangen
... ist Dieter Nuhr mit seinem Buch "Wer's glaubt, wird selig", meint ein Hobby-Rezensent bei Amazon. Jedenfalls hat sich bisher unter den dortigen Rezensenten noch keiner gefunden, der das Buch aus religiöser Sicht beanstandet. Also: Wer noch auf der Suche nach einem Geschenk ist, kann damit wohl nicht viel verkehrt machen. Leseprobe von S. 23 unten: "Ich habe in Differential- und Integralrechnung oft Lösungen gefunden, die ausschließlich auf starkem Glauben beruhten... Leider war unsere Mathematiklehrerin religionslos..."
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